Taskforce Verkehr sagt „Tschüss“: In der Bilanz stehen viele Erfolge Mehr Parkplätze, weniger Verkehrschaos – Netzwerk kämpfte unter anderem für den A 39-Ausbau
Wolfsburg. Nach zwölf Jahren wird die „Taskforce Verkehr“ in Wolfsburg aufgelöst. Die Expertengruppe war Anfang 2012 gegründet worden, um Lösungen für die damalige Parkplatzknappheit rund ums VW-Werk und das Verkehrschaos durch die hohen Pendlerströme in der Stadt zu entwickeln. Die Bilanz kann sich durchaus sehen lassen. „Wir sagen Tschüss!“ lautet das offizielle Statement auf der Website mit der Ankündigung, diese Ende April offline zu stellen.Vertreter von VW und des Betriebsrates bündelten in dem Netzwerk zusammen mit der Stadt, der Wolfsburg AG und der Autostadt ihre Kräfte. Schon nach einem Jahr gab es erste Erfolge. Besonders der Shuttle für die Beschäftigten im VW-Werk gilt als absolute Erfolgsgeschichte. Am 15. Oktober 2012 rollte die erste Golf-Linie übers Wolfsburger Werksgelände. Es war der Beginn des Internen Shuttle, dem Leuchtturmprojekt der wenige Monate zuvor gegründeten Taskforce Verkehr. Mit dem neuen Buslinien-Netz sollten die Zufahrtsstraßen und Parkplätze rund ums Werk entlastet, der Pkw-Verkehr innerhalb des Werks reduziert und die Arbeitswege der Beschäftigten verkürzt werden. Auch die Lage mit den Parkplätzen besserte sich deutlich. Ende 2011 gab es rund ums VW-Werk 26.180 Pkw-Stellflächen, fünf Jahre später waren es 34.178 Parkplätze – und das, obwohl die Belegschaft in dieser Zeit gewachsen war.Die wichtigsten Meilensteine der Taskforce Verkehr waren 2013 die Abstimmung der Taktzeiten der Busse des öffentlichen Nahverkehrs auf die Schichtzeiten des VW-Werkes, 2014 die Einführung des Job-Abonnements für den regionalen öffentlichen Verkehr sowie für den Fernverkehr der Deutschen Bahn für die Beschäftigten des VW-Konzerns, 2015 die erstmalige Beschäftigtenbefragung zum Mobilitätsverhalten bei VW – die 2023 wiederholt wurde – und ab 2016 die Abstimmung von Straßenbaumaßnahmen zwischen Bund, Land, Stadt und Werk, beispielsweise die Verknüpfung der Ein- und Ausfädelungsstreifen auf der A 39 im Stadtgebiet von Wolfsburg.Noch in der Umsetzung sind drei große Infrastrukturprojekte für Wolfsburg und die Region, für welche die Taskforce kämpfte: Der Lückenschluss der A39 zwischen Wolfsburg und Lüneburg, der Bau des zweiten Gleises der Weddeler Schleife zwischen Braunschweig und Wolfsburg sowie der Bau des Schiffshebewerks in Scharnebeck für den Elbe-Seiten-Kanal. Insgesamt wurden laut der Taskforce Verkehr für Wolfsburger Einwohner und Pendler Infrastrukturmaßnahmen von rund zwei Milliarden Euro in die Wege geleitet.