„Ihre Berufung markiert einen bedeutenden Moment in der Geschichte unseres Klinikums“, sagte Oberbürgermeister Dennis Weilmann. Aufgrund seiner schweren Erkrankung habe Becker die Verantwortlichen bereits Anfang vergangenen Jahres gebeten, seine Stelle neu auszuschreiben. „Mit Ihnen haben wir einen würdigen Nachfolger gefunden“, wandte sich Weilmann an Schroeter. Der 50-Jährige stehe nicht nur für fachliche Exzellenz, sondern auch für tiefe Hingabe zur Patientenversorgung. Die interventionelle Kardiologie, die alle minimal-invasiven Untersuchungen und koronaren Eingriffe im Herzkatheterlabor umfasst, bilde einen Schwerpunkt seiner Arbeit.
Schroeter ist Internist sowie Facharzt für Kardiologie und war bis zu seinem Arbeitsbeginn in Wolfsburg im Herzzentrum der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) als geschäftsführender Oberarzt und Leiter für den Bereich kardiale Intervention sowohl klinisch als auch wissenschaftlich tätig. Seit mehreren Jahren war er an der UMG auch aktives Mitglied des Herzklappen-Teams und an allen interventionellen Verfahren zu strukturellen Herzerkrankungen, die im Herzzentrum vorgenommen wurden, aktiv beteiligt. Darüber hinaus ist er Experte für die Versorgung von Patienten mit einem Herzinfarkt oder einer Herzinsuffizienz. „Die Medizinische Klinik I nimmt eine Schlüsselrolle in unserem Klinikum ein“, sagte Weilmann. Die Kardiologie versorge jährlich rund 6000 Patienten und nehme damit eine Spitzenposition im Klinikum ein. Weilmann betonte, dass das Klinikum nicht nur aus medizinischer Sicht wichtig für die Volkswagenstadt sei, sondern auch wichtiger Bestandteil des sozialen Gefüges der Stadt. „Daher ist es wichtig, dass wir uns das Klinikum als Kommune leisten können.“
In ihren bisherigen Gesprächen mit Schroeter sei klar geworden, dass der Chefarzt eine Vision verfolge, sagte die Medizinische Direktorin Dr. med. Alina Dahmen. Was er sich vorgenommen hat, stellte Schroeter in seinem Vortrag „Zukunft der Kardiologie am Klinikum Wolfsburg“ dar: Er betonte, dass kardiovaskuläre Erkrankungen innerhalb der nächsten Jahre immer mehr zunehmen würden und aufgrund des demographischen Wandels immer mehr ältere und multimorbide Patienten zu versorgen seien.
Schroeters Ziel ist es, neben komplexen und neuartigen Koronarinterventionen die interventionelle Behandlung von Herzklappenpatienten in enger Kooperation mit der UMG zu etablieren und einen Teil der Herzklappenbehandlungen mittelfristig im Klinikum Wolfsburg vorzunehmen. Ein weiterer wichtiger Aspekt, um Verbesserungen für die Patienten zu erzielen, sei die Versorgungsforschung. Auch klinische Studien seien wichtig.
Per Video aus Göttingen wurde Prof. Dr. Gerd Hasenfuß, Direktor der Klinik für Kardiologie und Pneumologie und Universitätsprofessor für Innere Medizin an der Universitätsmedizin Göttingen, zur offiziellen Amtseinführung zugeschaltet. Er betonte, wie dankbar die UMG für die Kooperation mit dem Medizincampus Wolfsburg sei und dass die Lehre weiterhin eine wichtige Rolle im Klinikumsalltag einnehmen werde. Schroeter lobte er als „exzellenten Arzt, profilierten Wissenschaftler und ehrlichen Menschen“. „Ich bin dankbar, dass wir in den vergangenen Monaten ein großes Herzklappenprogramm aufbauen konnten“, sagte er. Sowohl für das Klinikum Wolfsburg als auch für die UMG Göttingen sei dies eine Win-Win-Situation.