Ob und wann Kisiala in diesem Jahr seine Eisdiele öffnen kann, ist fraglich. „Derzeit finden interne Abstimmungen über die Art der Befestigung statt. Eine Aussage zur Dauer kann aktuell noch nicht getroffen werden“, heißt es dazu aus dem Rathaus. Der Betreiber hängt in der Luft, für die Wiedereröffnung braucht es nach dessen Aussage wochenlange Vorbereitung. Frische Waren müssten gesichert, Eis vorproduziert und Personal eingestellt werden. „Mir rennt die Zeit davon. Blind starten kann ich nicht“, sagt Kisiala. Das größte Problem sei das Personal: „Wenn ich nicht weiß, ob es im März oder im Juni losgeht, könnte ich ein heute angeworbenes Team wieder verlieren.“ Kisiala ärgert sich, dass das erst im vergangenen Jahr gestartete Geschäft mit dem handgemachten Eis nun aussetzen muss – die Kredite für die Maschinen müsse er trotzdem abbezahlen. „Wenn im Juni oder Juli grünes Licht kommt, bringt mir das nichts. Dann ist die Saison gelaufen.“
Handgemachtes Eis im Retro-Flair des alten Glaspavillons gab es erstmals im April 2023, als Kisiala seine Eidiele öffnete. Damit kehrte er quasi zum Ursprung zurück. Der Gastronom war mit seinem Café in dem rundum verglasten Raum auf der Ecke von Porschestraße und Pestalozziallee gestartet. Erst später wurde das Superleggera auf die Räume im Nachbargebäude erweitert. In den Glaskasten zog das Wolfsburger Teehaus ein, das aber 2019 wieder schließen musste. Kisiala hatte schon damals die Idee für den Eisladen, doch wegen der Corona-Pandemie verzögerte sich die Umsetzung.Kisiala treibt noch eine weitere Sorge um, denn auch auf der Fläche des früheren Warehouse-Jeansgeschäfts neben dem Superleggera herrscht derzeit Stillstand. Seit mehr als einem Jahr liefen die Planungen für die Erweiterung seines Cafés, die Genehmigung liege ihm auch inzwischen vor. Aber die Stadt müsse in die Räume erst eine Feuerschutzdecke einbauen lassen, um die Brandschutzauflagen zu erfüllen. In diesem Fall gibt es immerhin einen Zeithorizont: „Im Zuge der Erweiterung sind umfangreiche Brandschutzmaßnahmen erforderlich. Diese werden voraussichtlich im Sommer beendet sein“, teilte die Stadt mit. Für Kisiala ist die Verzögerung trotzdem ärgerlich, weil die Einrichtung für ihn nun teurer werde. „Die Materialien sind teurer geworden. Außerdem hätte ich Kredite vor einem Jahr deutlich günstiger bekommen.“Der Kultladen „Warehouse“ neben dem Superleggera schloss Ende 2022 seine Türen. Inhaber Manfred Gammersbach hatte dort 37 Jahre lang Jeans verkauft. Die Konkurrenz durch Designer Outlets, City-Galerie und Online-Handel führten schließlich zur Geschäftsaufgabe. Auf rund 100 Quadratmetern gab es dort eine Auswahl von etwa 3.500 Hosen zu kaufen.