„Die Stadt Wolfsburg übernimmt den künstlerischen Nachlass als Dauerleihgabe“, erläuterte Andreas Meyer, Geschäftsbereichsleiter Kultur. Zurzeit wird die Sammlung des 2017 verstorbenen Malte Sartorius von der Künstlerstiftung des Malers und Grafikers verwaltet. Für zunächst 15 Jahre soll der umfangreiche Nachlass nun im Nordflügel des Schlosses Wolfsburg verwahrt werden. „Inhaltlich passt die Sammlung sehr gut zur Städtischen Galerie, deswegen ist sie auch als möglicher Partner angesprochen worden“, so Meyer.
Der Nachlass befinde sich derzeit noch in einem Lager in der Nachbarstadt. „Die Braunschweigische Stiftung möchte, dass der Nachlass in der Region bleibt und dort erforscht, digitalisiert und vermittelt wird“, sagte Meyer. Die Stiftung des Künstlers habe daher die Städtische Galerie angesprochen. „Wir stellen bisher nicht genutzte Räume im 4. Obergeschoss des Schlosses zur Verfügung.“ Die Stiftung übernehme die Kosten für den Transport sowie die technische Ausstattung der Lager- und Arbeitsräume.
Bis die Arbeiten des 1933 in Ostpreußen geborenen Künstlers in Wolfsburg zu sehen sind, wird noch ein wenig Zeit vergehen. „Es ist geplant, eine kleine Werkpräsentation im Südflügel auf die Beine zu stellen, voraussichtlich Ende des Jahres“, kündigte Marcus Körber, Leiter der Städtischen Galerie am Rande des Kulturausschusses an. Mit der Stiftung sei zudem vereinbart worden, dass es innerhalb der nächsten 15 Jahre alle fünf Jahre eine große Ausstellung geben soll. Dabei soll das Werk dann in größerem Umfang präsentiert werden.Sartorius kam 1963 als einer der jüngsten Kunstprofessoren an die HBK und wirkte dort bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1999. „Er hat als Professor die Druckwerkstatt an der Hochschule in Braunschweig aufgebaut“, so Körber. Vor allem für Zeichnungen und Druckgrafik ist Sartorius bekannt. Der Nachlass des Künstlers besteht daher auch aus vielen Druckplatten. „Deswegen ist das Werk auch so umfangreich, wenn zum Beispiel 50 Abzüge von einer Platte gedruckt wurden“, erläutert Marcus Körber. Malte Sartorius habe sein Werk immer gut selbst dokumentiert, über 30 Kataloge habe er selbst aufgelegt. Neben dem eigenen Œuvre gehören auch die Werke anderer Künstler zur Sammlung von Sartorius.
In Wolfsburg gab es Ende 2008 unter dem Titel „Venedig“ eine Ausstellung des Künstlers zu sehen. In seinen Radierungen und Zeichnungen zeigte Sartorius die weniger bekannten Seiten der Lagunenstadt. Eine Reise mit Studenten hatte ihn 1994 erstmals in die italienische Touristenmetropole gebracht. Dort hielt er seine Eindrücke mit der Kamera fest. Zu Hause im Atelier entstanden dann die Radierungen und Schwarz-Weiß-Zeichnungen.