Unter dem Motto „Kommen Sie und schauen Sie, was alles in Ihren Kindern steckt!“ lud Gesamtschuldirektor Arne Sewing die Eltern ein. Auf unterschiedliche Weise haben die Jugendlichen ihre Ideen, Gedanken und Auseinandersetzungen dargestellt. Um die Konfliktherde in dieser Welt sichtbar zu machen, hat die Oberstufe eine politische Weltkarte entwickelt, auf der 26 Pins belegen, dass in vielen Teilen der Erde kein Frieden, sondern Krieg herrscht. Andere Lerngruppen setzten sich mit der Frage „Wie kann man Frieden herstellen, wo Krieg ist“ auseinander. Herausgekommen ist dabei eine Filmvision, in der sich verfeindete Präsidenten nach einer Friedenskonferenz am Ende die Hände schüttelten.
Filip Flik (11) arbeitete mit seiner Gruppe ein Plakat mit überlegten Ich-Botschaften, kurz „üiB“, aus, um Streit auch an der Schule zu schlichten. „Ganz toll und sehr beeindruckend“, fand seine Mutter Klaudia Flik nicht nur die Präsentationen in der Klasse ihres Sohnes. Mit Nobelpreisträgern setzten sich Schülerinnen und Schüler der 8. und 11. Klasse auseinander. Die Lebensbiografie von Malala Yousafzai interessierte Josefien Schlad (16) besonders. „Es ist beeindruckend, mit wie viel Mut sie sich gegen die Taliban wehrt“, sagte sie.
Klassenlehrerin Linda Moreschi-Hachmeister freute sich über das Engagement ihrer Kerngruppe: „Sie haben Friedensfahnen genäht und Kraniche als Symbol des Friedens gebastelt.“ Ganz unterschiedlich in den verschiedenen Weltsprachen ausgesprochen hört sich das Wort Frieden an, meint aber immer dasselbe – nämlich ohne Angst sein zu können. Zu diesem Ergebnis kam eine Lerngruppe der 8. Jahrgangsstufe.
Vom Frieden sprechen viele Songtexte großer Stars. Eine beachtliche Liste davon stellten Oberstufenschüler zusammen und zeigten gleichzeitig in Bildern, wie der Friedensgedanke Kunst und Kulturgestaltung auch in Musik und Malerei beeinflusst. Dass die Schüler ganz unterschiedliche Ausdrucksmittel für ihre Präsentationen gewählt haben, hob Sewing lobend hervor. „Die digitale Gestaltung ist ein Mittel von vielen“, betonte er. Ein großer Friedensbaum aus Tonkarton, an dem am Ende des Tages Friedenswünsche wie Früchte hingen, und die vielen Plakate zeugten von einem gelungenen Friedensmarkt. Sogar Kaffee und Kuchen musste nachgekauft werden, um die vielen Besucher versorgen zu können. Mit den Einnahmen von ihrem Friedensflohmarkt waren auch Charlotte Schenke (13), Tia Schad (13) und Jolie Schrader (12) zufrieden. „Der Verkaufserlös geht an unsere fünf Patenkinder an unserer Partnerschule in Tansania“, sagten sie stolz. Dass ihre Arbeit Wirkung erzielt, sei laut Sewing eine wichtige Erfahrung.
Im November treffen sich die Landes- und Bundeskoordinatoren der UNESCO-Schulen in Berlin im Auswärtigen Amt und beraten über das neue Schul-Netzwerk-Thema. Die Schülerinnen und Schüler der Heinrich-Nordhoff-Gesamtschule sind schon gespannt, zu welchem Thema sie im nächsten Jahr diskutieren.