Für Anika Landsteiner war es ein langersehnter Wunsch, einen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren. Doch der Weg dorthin war nicht ganz einfach. Es gab Momente, in denen sie beinahe aufgeben wollte. Dann kreuzte Hündin Franny ihren Weg – und es war Liebe auf den ersten Blick.
Wer einen Hund aus dem Tierschutz adoptieren möchte, stellt schnell fest: Die Suche ist nicht ganz einfach. Denn schließlich muss die Fellnase langfristig zu Dir und Deinem Leben passen. Dabei hängt die Dauer des Adoptionsprozesses für Hunde von mehreren Faktoren ab. Ein Grund: Tierschutzorganisationen und Tierheime möchten sicherstellen, dass die Vierbeiner in geeignete und liebevolle Familien kommen. Dies erfordert oft eine sorgfältige Prüfung der potenziellen Adoptiveltern, einschließlich eines Bewerbungsprozesses.
Darüber hinaus kann die Verfügbarkeit von Hunden zur Adoption variieren. Manchmal gibt es eine große Nachfrage nach bestimmten Hunderassen, während andere Hunde länger auf ein Zuhause warten müssen. Dies kann dazu führen, dass sich die Wartezeit für potenzielle Adoptanten verlängert. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die Gesundheit und das Verhalten des Hundes. Tierschutzorganisationen prüfen vor der Vermittlung, ob die Hunde gesund sind und über ein angemessenes Verhalten verfügen. Das heißt: Die Hunde werden tierärztlich untersucht und geimpft, möglicherweise arbeiten die Tierschützer auch schon an Verhaltensproblemen, bevor das Tier in die Vermittlung kommt.
Auch für Anika Landsteiner war der Prozess nicht einfach, aber sie hatte ein klares Ziel vor Augen: „Mir war immer klar: Ich will adoptieren. Und dann habe ich angefangen, wie verrückt zu suchen. Ich hab mich überall registriert, habe alles durchgeguckt, war auf allen Newslettern und habe festgestellt, dass ein Hund zu adoptieren sehr lange dauern kann und sehr kompliziert ist.
Ich habe es zwischendurch aufgegeben und eines Tages habe ich auf ein Forum geklickt. Dann hatte ich diesen kleinen Glücksmoment, dass in genau dem Moment die Seite aktualisiert wurde und Franny ganz oben war“, erzählt sie im Interview mit DeineTierwelt.
Ob vom Tierschutz oder vom Züchter – ein Hund muss behutsam an seine neue Umgebung gewöhnt werden und alles um sich herum kennenlernen. Auch Anika Landsteiner musste in der Anfangszeit mit einem Welpen einige Herausforderungen meistern. „Ich habe den ganzen Prozess unterschätzt, einen Welpen stubenrein zu bekommen und einen Hund zu trainieren, der wie sie wahnsinnig aktiv und schlau ist. Man weiß vorher nie, welchen Charakter man bekommt. Das alleine zu machen und finanziell zu stemmen war eine große Herausforderung für mich.“
Hinzu kommt: Für ihre Entscheidung, einen Tierschutzhund aufzunehmen, ernten viele immer wieder auch Unverständnis – oder sogar Kritik. Ein gängiges Vorurteil ist beispielsweise die Annahme, dass in Tierheimen oder Tierschutzorganisationen nur traumatisierte Hunde zu finden sind. Doch die Realität sieht anders aus: Während einige Tierschutzhunde eine schwierige Vergangenheit haben mögen, wurden viele liebevoll und gut versorgt, bevor sie ins Tierheim kamen.
Die Gründe für die Abgabe eines Hundes sind vielfältig und nicht immer auf Misshandlung oder Vernachlässigung zurückzuführen. Diese Erfahrung hat Anika Landsteiner nicht gemacht: „Dadurch, dass ich am Waldrand wohne, treffe ich viele Hundebesitzer und kann sagen, dass das ein total ausgewogenes Miteinander ist.