Schwarz auf Gelb steht in großen Buchstaben im Schaufenster geschrieben: „Wir schließen – Räumungsverkauf“. Mehrere kleine Zettel wollen mit einem Nachlass Kunden in das Geschäft locken. Auf Schaufensterpuppen wird noch die aktuelle Sommermode für junge Frauen präsentiert: Tops, Shorts und luftige Kleider für die warme Jahreszeit in den aktuellen Farben der Saison.
In den Regalen liegen weitere Textilien wie Hosen, Röcke oder Blusen. Auch Schuhe, Handtaschen und Accessoires werden in dem Geschäft präsentiert. Im Laden deutet nicht unbedingt etwas darauf hin, dass hier bald Schluss ist, denn an den Kleiderständern hängt die Ware, und auch in den Regalen liegen noch Artikel.
„Wir haben noch aktuelle Saisonware im Verkauf, aber Ende Juli soll geschlossen werden“, sagt eine Verkäuferin bei einem Besuch der WAZ vor Ort. Es komme jetzt allerdings keine neue Ware mehr nach. Sechs Verkäuferinnen arbeiten in der Pimkie-Filiale in Wolfsburg. Wie es nach der Schließung am 31. Juli weitergeht, dazu konnte die Verkäuferin nichts sagen.
Das Wolfsburger Aus kommt nicht überraschend, sondern ist Teil einer Reihe von Filialschließungen. Aus dem benachbarten Braunschweig und Göttingen hatte sich die Modemarke bereits zurückgezogen. 2023 hatte die Damenmodekette verkündet, im Zuge eines Umstrukturierungsplans 64 Filialen bis zum Jahr 2027 schließen zu wollen. Außerdem wurde bekannt gegeben, dass alle Geschäfte in Spanien geschlossen werden. Bereits im Jahr 2021 hatte das 1971 von Gérard Mulliez in Frankreich gegründete Modelabel Insolvenz anmelden müssen.
Laut der „Wirtschaftswoche“ besaß die Modekette 2010 etwa 155 Läden, mittlerweile sollen es nur noch 20 Filialen in ganz Deutschland sein. Nachdem die deutsche Vertriebsgesellschaft der Modemarke, Framode GmbH, zum 9. April dieses Jahres liquidiert wurde, übernahm die Young-Fashion-Group GmbH die Führung.