Gleich am ersten Stand geriet die Kultusministerin ins Staunen: Bei VW-Tochter MAN durfte sie ins Cockpit des neuen TGE-Lasters klettern – und staunte dann über das Innenleben des LKW. Auf einem Bildschirm sah sie das „Spiegel“-Bild, das allerdings kein Außenspiegel, sondern eine Kamera liefert. „Dadurch gibt es keinen toten Winkel mehr“, stellte sie erstaunt fest. „Ich sehe alles.“ Zudem könne man das komplette Cockpit auf seine eigenen Bedürfnisse einstellen: „Toll“, so Willie Hamburg,
Interessant wurde es auch ein paar Meter weiter am Volkswagen-Stand: Hier zerlegten Auszubildende gemeinsam mit Besuchern einen ID.7 und bauten ihn anschließend wieder zusammen– auch Julia Willie Hamburg und Gunnar Kilian griffen zum Schraubendreher und bauten einen Frontscheinwerfer ab. Die Azubis trugen T-Shirts mit der Aufschrift „Zeig uns, was Du kannst!“ Burcu Sicilia, die Vorsitzende des Bildungsausschusses des Gesamtbetriebsrats bei Volkswagen, geriet ins Schwärmen: „Ich bin echt stolz auf unsere Azubis. Sie zeigen hier ganz anschaulich, was sie bei VW lernen.“Was Künstliche Intelligenz heute schon kann, gab es ebenfalls am VW-Stand zu entdecken: Mit Hilfe eines Fahrsimulators konnten Besucher kleine Modellautos über einen großen Parcours steuern und lernten schnell: KI kann das besser und sicherer als der menschliche Fahrer. Auch am Stand von VW-Zulieferer Bosch ging es um KI und Digitalisierung – aber spielerisch: Die Auszubildenden aus Salzgitter und Hildesheim haben einen Minigolf-Parcours aufgebaut. Die Bälle werden aber per Tablet bewegt und nicht per Schläger. Eine Vorstufe des autonomen Fahrens.
Ins Staunen geriet VW-Personalvorstand Gunnar Kilian am Stand von VW-Zulieferer ZF: ZF hat eine Lenkung entwickelt, bei der sich die Räder bis zu 80 Grad drehen lassen – ein derart bestücktes Auto kann fast auf der Stelle wenden. Spinnt man den Faden weiter und erweitert es auf Vorder- und Hinterachse, steuert das Auto fast quer in die Parklücke – ohne Ein- und Auslenken. Wie autonomes Fahren eines Tages funktionieren wird, ließ sich auch bei ZF entdecken: in einem automatisierten E-Kart, das sich selbstständig in den fließenden Verkehr einfädelt.
Weil Gunnar Kilian Vorsitzender des Aufsichtsrates der VW-Autostadt in Wolfsburg ist, schaute er mit Willie Hamburg auch am Autostadt-Stand vorbei: Dort konnten junge Messe-Besucher Berufe der Zukunft erforschen – welche Fähigkeiten sind gefragt? Welche Rolle wird Künstliche Intelligenz spielen? Sie rechnen in Zukunft mit Jobs wie Datendetektiv oder Cyberattack-Prognostiker.Eines der spannendsten Projekte zeigte die Berufsbildende Schule BBS II Wolfsburg: Sie hat die „nachhaltige Schülerfirma 13“ gegründet. Ziel ist eine nachhaltige und alternative Gemeinschaftsverpflegung – etwa einer Schule. Dabei halten die Schülerinnen und Schüler alle Fäden in der eigenen Hand: Sie errechnen, wie viele Komponenten sie brauchen und bestellen sie. Sie stellen die Gerichte mit regionalen Produkten selbst her und bieten sie selbst zum Verkauf an – im Rahmen eines Projektes. Das Deutsche Rote Kreuz (DRK) stellt ihnen einen Foodtruck zur Verfügung. Der Foodtruck dient als Snackküche und als Ort der Begegnung.
Insgesamt zog Kilian ein positives Fazit der größten Jugendmesse für Naturwissenschaft und Technik Europas: „Auszubildende erklären Schülern ihre Arbeit – so fühlen sich die Schüler eingebunden und können sich bereits jetzt ein Bild von der spannenden Arbeitswelt machen, die sie in Zukunft erwartet.“ So hole man die Fachkräfte der Zukunft „auf Augenhöhe“ ab und zeige ihnen eines: „Autos zu bauen ist mehr als spannend. Mittels neuester digitaler und nachhaltiger Technologie ist es eine faszinierende Kombination aus Technik, Innovation und Design. Und vor allem die Chance, die Mobilität der Zukunft aktiv zu gestalten.“
Auch Kultusministerin Willie Hamburg zog gegenüber der WAZ/AZ ein positives Fazit: „Junge Menschen lernen auf der Ideen Expo viel für die eigene Zukunft und gehen mit einem breiten Lächeln hier raus – ich persönlich bin von dieser Messe begeistert.“
Auch die Vorsitzende des Bildungsausschusses des VW-Gesamtbetriebsrates, Burcu Sicilia, war nach dem Messerundgang sehr gut gelaunt: „Ich finde es klasse, dass sich hier so viele unterschiedliche Unternehmen zeigen. Sie zeigen, wie vielfältig die Arbeits- und Berufswelt in Niedersachsen ist.“