Heda (25) ist in Detmerode aufgewachsen und wohnt heute noch dort. Kumpel Moe (26) ist eigentlich Reislinger, wohnt aber ebenfalls in Detmerode und fühlt sich als Detmeroder. „Vor allem im Sommer ist Detmerode unser Paradies“, sagt Heda. Bevorzugter Aufenthaltsort ist dann der grüne Bürgerpark – es sei denn, die beiden Musikfreaks basteln in ihren Homestudios an neuen Stücken. „Darin verarbeiten wir, was wir erleben“, erklärt Moe. Sie wollen vom echten Leben erzählen, „Fake Friends“ – so heißt ein Song von DetmaParadise – können ihnen gestohlen bleiben.
Sie rappen und singen über Verbrechen und gebrochene Herzen, über Geld und den Tod, über Liebe und Sucht. Heda erinnert sich dabei an eine ganz dunkle Phase in seinem Leben: „Mein Cousin ist mit 19 Jahren an Krebs gestorben – darum beschäftige ich mich in jungen Jahren mit dem Tod.“ Und dem Schmerz, den er auslöst. Und der Sucht, der man in dieser Phase verfallen kann. Und der Liebe, die einen befreien kann. „Unsere Songs sind eine Reflexion auf unser Leben“, sagt Moe.
Das Leben ist bunt und hat viele Facetten – deshalb wollen sich DetmaParadise auf keinen Stil festlegen. „Wir haben sogar ein Lied gemacht, das nach Rock klingt“, sagt Heda. Es heißt „Spiel“ und dreht sich um eine Frau, die mit den Gefühlen von Männern spielt. „Hemdgebügelt“ hingegen hat einen Technobeat. Apropos Beats: Den Grundrhythmus von Songs kaufen Heda und Moe von anderen Produzenten, ihre Texte schreiben sie selbst. „Oft brauchen wir nur eine halbe Stunde für einen Song“, berichtet Heda.
Beide haben sich ein eigenes Homestudio eingerichtet, in dem sie ihre Stücke gleich vernünftig aufnehmen können. Für ihr erstes Album „Welcome2Paradise“ ist ihnen das allerdings nicht gut genug: Sie lassen die zwölf Stücke von einem Produzenten in Hannover professionell abmischen und mastern. Schließlich soll ihnen „Welcome2Paradise“ weitere Türen öffnen. Veröffentlicht werden die Songs auf allen gängigen Steamingportalen, auf CD oder Vinyl soll das Album nicht erscheinen.
Ihr Kumpel Max Herden von der Formation Spaceguides hat das Management von DetmaParadise übernommen. Ihr Freund Pascal kümmert sich um die grafische Umsetzung ihrer Ideen – etwa bei Konzertplakaten oder Videos. Wer sich etwa das Video „DetmaParadise“ von Heda und Moe anschaut, wird darüber staunen, wie man Wolfsburger Orte auch mal anders in Szene setzen kann. Dritter im Bunde ist Roy, der Cousin von Moe, der allen mit Rat und Tat zur Seite steht.
Wie geht es jetzt weiter mit DetmaParadise? Im Juli sollen die Detmeroder Rapper in einem Kölner Club zwei ihrer Songs vorstellen, dort sei ein großes Nachwuchsevent geplant. Am 23. August wollen sie ihr Debutalbum „Welcome2Paradise“ offiziell veröffentlichen und auf allen Streamingdiensten zugänglich machen. Am 31. August planen die Rapper einen Auftritt im Wolfsburger Saunaklub, um sich und die neuen Lieder ihren Fans live zu präsentieren.Damit nicht genug: Die Rapper verstärken ihren Internetauftritt und arbeiten an einem Online-Shop, in dem sie Merchandise-Artikel wie Shirts und Hoodies mit eigenem Design verkaufen wollen. Wenn man sich mit Heda und Moe unterhält, bekommt man schnell den Eindruck: Sie meinen es ernst mit ihrer Musik. „Schon als kleines Kind habe ich Lieder mitgesungen und wollte eines Tages ein eigenes Lied aufnehmen“, erzählt Heda. „Ich wollte damals schon ein eigenes Album aufnehmen.“
Die beiden Detmeroder haben zudem viel Geld in ihr Studioequipment investiert. „Wir stecken unsere ganze Kreativität in die Musik“, betont Heda. Er hätte nichts dagegen, eines Tages von der eigenen Musik leben zu können. Moe auch nicht. Druck haben sie dabei allerdings nicht: Beide sind berufstätig und haben feste Einkommen.
Was ihnen Mut macht, weiter ihren Traum zu verfolgen: „Wir bekommen durchweg positives Feedback auf unsere Musik.“ Das zeigt ihnen, dass sie bei Zuhörern einen Nerv treffen. Und das sind gar nicht so wenige: Allein ihr Song „DetmaParadise“ wurde auf der Videoplattform youtube schon über 11.000 Mal geklickt. Das weckt Hoffnungen auf noch höhere Klickzahlen nach Veröffentlichung von „Welcome2Paradise“.