Die Ermittler gehen davon aus, dass alle Taten von demselben Täter begangen wurden. Ob es sich bei dem Tatverdächtigen um den tatsächlichen Brandstifter handelt, der zum Jahreswechsel viele Gartenlauben in Brand gesteckt hatte, ist noch offen. „Die Ermittlungen dazu dauern noch an. Es finden weiterhin Zeugenvernehmungen statt“, sagt die Polizeisprecherin. Die Polizei hat in diesem Zusammenhang noch keine Person festgenommen.
Ein mutmaßlicher Täter für die Brände zum Jahreswechsel könnte gefunden sein, doch es gibt weitere Fälle von Gartenhäusern, die in Flammen aufgehen. Aus bisher unbekannter Ursache war in der Nacht zu Montag eine Gartenlaube in Lehre in Brand geraten. „Die Brandursache ist derzeit nicht bekannt. Der Brandort wurde beschlagnahmt“, so aus dem Bruch. Besteht ein Zusammenhang zwischen dem Tatverdächtigen und dem Brand in Lehre? „Derzeit gibt es nach der Öffentlichkeitsfahndung keine weiteren Brände, die mit dem Tatverdächtigen in Zusammenhang gebracht werden können“, sagt die Polizeisprecherin.
Die Ermittlungen zu den Bränden in den Wolfsburger Gartenkolonien gestalteten sich für die Polizisten zunächst schwierig. In der Winterzeit ist in den Kleingartenvereinen wenig los. Doch immer mehr Kleingartenvereine rüsteten wegen der Brandstiftungen auf, installierten Überwachungskameras oder nutzten Wildkameras zur Observierung. Vor allem die hohen Schäden durch die Brände trieben den Kleingärtnern in Wolfsburg die Sorgenfalten auf die Stirn. Schon allein die Entsorgung des Brandschutts als Sondermüll ist teuer. Die Kosten für Abriss und Neubau einer Laube liegen laut den Vereinen im fünfstelligen Bereich. Einige Kleingärtner bleiben auf den Kosten sitzen.
Am 25. Dezember gegen 21 Uhr wurden vier Gartenlauben im Kleingartenverein „Westersieck“ an der Heinrich-Nordhoff-Straße durch Brände zerstört oder beschädigt. Die ICE-Strecke musste zeitweise gesperrt werden. Am 27. und 28. Dezember gingen im Stadtgebiet insgesamt sechs weitere Laufen in Flammen auf. Dieses Mal in den Kleingärtenvereinen „Am Laagberg“ und „Westersieck“.
Nach dem Jahreswechsel verschärft sich die Situation. Am Abend des 3. Januar stehen erneut Gartenlauben in Flammen. Die Feuerwehr muss in den Kleingartenverein „Am Schäferbusch“ an der Reislinger Straße ausrücken. Aufgrund der anderen in Brand gesetzten Gartenlauben in Kleingartenvereinen gehen die Ermittler nun von einem Tatzusammenhang aus. Doch es kommen weitere Brände dazu. Am 25. Januar musste wegen einer brennenden Gartenlaube sogar ein angrenzendes Wohnhaus evakuiert werden. Im Februar traf es mehrere Gartenhäuser im Kleingartenverein Neuland in Fallersleben.