Ausgangspunkt für eine Wirtschaftlichkeitsbetrachtung ist der Anschaffungspreis der Anlage. Hier gibt es gute Nachrichten: „Nach sehr hohen Preisen in der Energiekrise sind Solarstromanlagen jetzt wieder günstiger geworden. Vor allem die Großhandelspreise für Solarmodule sind deutlich gesunken“, sagt Nottebaum.
Des Weiteren ist zu klären, wie viel Geld sich mit der Anlage sparen lässt. „Jede einzelne Anlage muss sorgfältig und individuell geplant werden, damit sie zum voraussichtlichen Stromverbrauch passt“, betont der Energieexperte. Der Eigenverbrauch des erzeugten Stroms ist meistens die rentablere Variante, da jede selbst genutzte Kilowattstunde nicht beim Stromanbieter gekauft werden muss. Je höher der Stromverbrauch im Haus, desto besser ist die Rentabilität. In einem typischen Haushalt können meist bis zu 30 Prozent des erzeugten Stroms selbst verbraucht werden. „Dieser Anteil lässt sich deutlich erhöhen, wenn die Anlage mit einem Batteriespeicher ausgestattet wird, so dass der Sonnenstrom auch nachts oder an wolkigen Tagen genutzt werden kann“, ergänzt Nottebaum. Die Preise für Batteriespeicher sind 2024 ebenfalls gesunken. Zudem gibt es für Photovoltaikanlagen mit Batteriespeicher zinsgünstige Darlehen bei der KfW. Dennoch sollte immer geprüft werden, ob sich die Anschaffung eines Speichers lohnt.
Ein weiterer Faktor hinsichtlich der Rentabilität der Solarstromanlage ist der Verdienst durch den nicht selbst verbrauchten Strom. Die Vergütung für ins Netz eingespeisten Strom liegt zurzeit bei 8,2 Cent pro Kilowattstunde für Anlagen bis 10 Kilowatt. Weitere Varianten wie die Volleinspeisung des erzeugten Stroms bei höherer Einspeisevergütung oder ein Balkonkraftwerk mit deutlich niedrigeren Anschaffungskosten sind vor allem bei geringem Strombedarf eine günstige Option.
„Ob eine Photovoltaikanlage sinnvoll realisiert werden kann, hängt nicht zuletzt von den Standortgegebenheiten ab. Vor der Anschaffung sollte daher genau geprüft werden, ob die Dachfläche in Bezug auf Ausrichtung, Neigung, Verschattungsfreiheit und Tragfähigkeit überhaupt für das geplante Vorhaben geeignet ist“, empfiehlt Nottebaum. Eine ausführliche Beratung sowie eine Einschätzung zur Wirtschaftlichkeit gibt es bei der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Unabhängige Beratung rund um die Themen erneuerbare Energien, Fördermittel, Heizung, Energiekosten und baulicher Wärmeschutz, bietet die Verbraucherzentrale Niedersachsen. Interessierte können unter der Telefonnummer 0800-809802400 einen Termin vereinbaren. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.verbraucherzentrale-energieberatung.de.