Neben Nudel- und Reisgerichten bietet sie mit ihrem siebenköpfigen Team auch Wok-, Meeresfrucht- und Reisbandnudelgerichte an. So etwa „Pho“, eine vietnamesische Reisbandnudelsuppe. Die sei nicht nur ein authentisches vietnamesisches Gericht, sondern auch sehr beliebt bei vielen Gästen. „Die Kunden probieren viel Neues aus“, freut sich Pham.
Beim Kochen seien ihr vor allem originale Gewürze aus Vietnam wichtig. Das scheint bei den Vorsfeldern gut anzukommen. „Wir haben gar nicht genug Personal für den großen Kundenansturm“, berichtet die Inhaberin mit Blick auf die erste Woche. Besonders gut gefüllt sei ihr Restaurant in den Nachmittagsstunden.
Das Restaurant erstreckt sich über drei Etagen auf 200 Quadratmetern. Drinnen und draußen ist jeweils Platz für etwa 60 Gäste. Drei Monate lang habe sie gemeinsam mit Freunden und Verwandten an der Renovierung ihres Ladens gearbeitet.
„Wir wollen bald auch wechselnde Tagesgerichte anbieten“, verrät die 42-Jährige. Das könnten zum Beispiel Sushi, Nudel- oder Entengerichte sein.
Auch Feiern mit bis zu 50 Personen seien möglich. Die ersten Partygäste hätten sich schon angekündigt. „Für Dezember haben wir schon viele Buchungen“, sagt sie mit Blick auf die bevorstehenden Weihnachtsfeiern.
Dabei habe sie bisher kaum Werbung für ihr Restaurant gemacht. Aktuell wolle sie noch herausfinden, was die Kunden besonders gerne essen, um das Konzept des Geschäfts zu perfektionieren. „Wenn unser Restaurant einen guten Ruf hat, kommen die Gäste immer wieder“, weiß Pham. Ihre Kundinnen und Kunden kämen nicht nur aus Vorsfelde, sondern aus der gesamten Umgebung.
Chinesische Lampions, rote Kirschblüten und bunte Geisha-Bilder dominieren die Deko in den beiden oberen Etagen. Ein Großteil der Deko-Elemente käme ebenfalls aus ihrer Heimat. „Die Sachen sind in Vietnam nicht so teuer wie in Deutschland“, erklärt sie über ihre Einkäufe. Zudem sei die Auswahl vor Ort deutlich geringer. Die Inspiration habe sich die 42-Jährige vor allem in vietnamesischen Restaurants geholt. „Wenn ich etwas Schönes finde, mache ich Fotos davon“, sagt sie.
Geboren wurde die 42-jährige Vorsfelderin in Nam Dinh, etwa 100 Kilometer von Hanoi, der Hauptstadt Vietnams. Vor über zwanzig Jahren sei sie gemeinsam mit ihrem Mann nach Deutschland gekommen, um eine Ausbildung zur Köchin zu absolvieren.
Das Ehepaar machte sich anschließend mit einem eigenem Restaurant in Stuttgart selbstständig. „Aber die Stadt war uns zu langweilig“, sagt Pham lachend. Da die Familie Freunde und Bekannte in der Region Wolfsburg hat, versuchten sie ihr Glück in der Volkswagenstadt – mit Erfolg. „Ich liebe Wolfsburg inzwischen“, erklärt sie.
Vor fünf Jahren eröffnete das Ehepaar den Yoko Sushi - Lieferservice in der Wolfsburger Innenstadt. Doch die 42-Jährige träumte lange Zeit von einem eigenen vietnamesischen Restaurant in Vorsfelde – einerseits, weil sie selbst in dem Stadtteil wohne, andererseits weil es in Fallersleben und der Wolfsburger Innenstadt bereits einige vietnamesische und asiatische Restaurants gebe. „Bisher habe ich viel positives Feedback von den Kunden bekommen“, berichtet Lan Huong Pham strahlend.
Der Name des Restaurants stelle eine Hommage an ihre drei Kinder dar. „Mein Sohn heißt Nam und meine beiden Töchter Anh“, beschreibt die Inhaberin. Auf Deutsch bedeute „Nam Anh“ so viel wie „vietnamesischer Diamant“.
Ihre Familie stehe für die Vietnamesin an erster Stelle. Obwohl das Restaurant von Dienstag bis Sonntag geöffnet sei, nehme sie sich ausreichend Zeit für ihre drei Kinder. Auch der Nachwuchs helfe am Wochenende gerne im Betrieb aus.
Doch selbst an ihren Ruhetagen widme sie sich ihrer größten Leidenschaft. „Ich liebe es, für meine Familie zu kochen“, sagt sie. „Wenn ich ein neues Rezept gefunden habe, probiere ich es solange aus, bis es perfekt ist.“
An ihren freien Tage reise das Ehepaar mit seinen drei Kindern dreimal im Jahr für jeweils eine Woche quer durch Europa, so zum Beispiel nach Italien oder Mallorca. Oberste Priorität habe aber dennoch das Geschäft. „Wenn zu viel los ist, müssen wir auch mal auf den Urlaub verzichten“, sagt sie.
Ihre Gäste entführt sie mit ihrem Restaurant dagegen auf eine Reise nach Vietnam. Für die Zukunft ist der Inhaberin vor allem eines wichtig: „Ich möchte den Menschen meine Heimat näherbringen.“