Wolfsburg. Die Stadtbibliothek Wolfsburg soll ein Ort für Erlebnisse und Begegnungen sein. Das betonten Lorena Ruschlau, Inna Günther und Björn Bertram vom Bildungshaus Wolfsburg bei einem Rundgang durch die Bücherei im Alvar-Aalto-Kulturhaus. Die Zentralbibliothek war seit dem 5. August für Umbaumaßnahmen geschlossen. Am vergangenen Montag öffnete die Bibliothek wieder – und zwar mit einem neuen Raumkonzept.

Die Kinderbibliothek befindet sich jetzt im Herzen der Zentralbibliothek. Im „Family und Kids“-Bereich gibt es beispielsweise Erstlesebücher, Bilderbücher, Gesellschaftsspiele, Tiptoi-Stifte und Tonies-Figuren. In einem Lesebauwagen können die Kinder sich zurückziehen und in den Büchern blättern. Romane und Belletristik befinden sich nun ebenfalls direkt in der Zentralbibliothek. „Durch die Veränderung wird der barrierefreie Zugang gewährleistet. Außerdem können die Eltern schmökern, während die Kinder noch weiter lesen“, so Björn Bertram, Leiter Bildungshaus Wolfsburg. Auf der Etage sind ebenfalls die Filme und Hörbücher.

Inna Günther und Lorena Ruschlau haben die Leitung der Stadtbibliothek kommissarisch übernommen. Laut den Mitarbeiterinnen sind Krimis, Thriller und Liebesromane bei den Erwachsenen beliebt. Für die Leserinnen und Leser im Alter von 16 bis 30 Jahren wird der Bereich „BookTook“ angeboten: Dort werden Bücher ausgestellt, die von Influencern auf der Plattform TikTok besprochen werden. „Bisher hatten die Jugendlichen keinen Rückzugsort, auch das haben wir mit dem Umbau verändert“, erklärt Günther.

Die Jugendbibliothek entsteht in den ehemaligen Räumen der Kinderbibliothek. Die heranwachsenden Besucher können unter anderem Mangas, Comics und Spiele für Konsolen ausleihen. „In der Jugendbibliothek können sich die jungen Menschen zurückziehen und sich austauschen. In der Bibliothek werden mehr Arbeitsplätze und Leseecken zur Verfügung gestellt“, so Günther. So stehen im Bereich „Welt entdecken“ große Tische für Gruppen. Unter der Rubrik finden die Besucher zum Beispiel Reiseführer und Bücher auf Englisch, Spanisch und Ukrainisch.

Im neuen Bereich „Wissen und Lernen“, in dem vorher die Romane waren, finden die Nutzer jetzt zum Beispiel Bücher zu Naturwissenschaften und Psychologie. Lernende haben einen eigenen Raum mit Whiteboard und Tischen, die verschoben werden können. Zukünftig werden hier auch Facharbeitssprechstunden für Schülerinnen und Schüler angeboten. „In diesem Bereich soll eine ruhige Arbeitsatmosphäre sein. Darauf kann man die anderen Nutzer auch freundlich hinweisen“, so Günther.

Ein neuer Raum ist das LibraryLab im Obergeschoss des Alvar-Aalto-Kulturhauses. Medienpädagoge Jörg Ritters baute die verschiedenen Stationen zu den Themen MINT, Kreativität und Gaming auf. Kinder ab acht Jahren können unter anderem Programmieren und Musik machen, aufnehmen und mixen. „Die Kinder können ebenfalls einen Podcast aufnehmen und ein Video drehen“, so Ritters. Das LibraryLab hat freitags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.

Nahe der Service-Theke steht das Regal mit den Vormerkungen, das gut bestückt ist. Die Medien können zum Beispiel über die Website oder die App ausgewählt werden, für Erwachsene kostet der Service einen Euro pro Medium. „Das wird von den Besuchern gut angenommen“, betont Ruschlau. Abgesehen von den räumlichen Umstrukturierungen ergeben sich für die Nutzer keine Änderungen. Die Nutzungs- und Gebührenordnung bleibt unverändert.

Mit der Wiedereröffnung kehrt die Zentralbibliothek nun auch zu den regulären Öffnungszeiten zurück: Geöffnet ist montags, dienstags, donnerstags und freitags von 10 bis 18 Uhr, mittwochs und samstags von 10 bis 14 Uhr.