Wolfsburg/Hannover. Die erste Runde der VW-Tarifverhandlungen ist nach drei Stunden ergebnislos zu Ende gegangen. Der Autokonzern Volkswagen lehnte laut Pressemitteilung die Forderungen der Gewerkschaft IG Metall ab, der VW-Betriebsrat sprach in einer Mitteilung von einer „einzigen Enttäuschung“. Wann die zweite Gesprächsrunde stattfinden soll, teilten weder IG Metall oder VW-Betriebsrat noch Volkswagen mit.Inhaltlich hätten die Gespräche keinerlei Fortschritte gebracht, sagt die VW-Betriebsrats-Vorsitzende Daniela Cavallo. „Denn vom Unternehmen kam nichts außer ein stundenlanges Klagelied über die harte Wettbewerbssituation. Stattdessen müsste die Arbeitgeberseite jetzt endlich mal ihrer Verantwortung gerecht werden und sagen, wo sie denn hin will.“ Bisher habe VW lediglich Tarifverträge „vom Tisch gewischt“. Damit meint sie unter anderem die Kündigung der Beschäftigungssicherung bis 2029, der bisherigen Bedingungen im „Tarif Plus“-Bereich, der Zahl der Ausbildungsplätze und der Übernahmegarantie von Auszubildenden und Dual Studierenden sowie der aktuellen Bedingungen von Leiharbeitnehmern.Thorsten Gröger, Verhandlungsführer der IG Metall, formulierte es gewohnt deutlich: „Wir werden kein Werk verloren geben, alle Standorte müssen bleiben, und wir werden für jeden Arbeitsplatz kämpfen.“ Ihm sei klar geworden, dass die Beschäftigten „den Rendite-Zielen des Vorstands und den Gewinnerwartungen der Aktionäre im Weg stehen“.Arne Meiswinkel, Personalvorstand der Marke Volkswagen und VW-Verhandlungsführer, hingegen wies die Forderungen der IG Metall nach sieben Prozent mehr Lohn und Gehalt für Tarifbeschäftigte sowie 170 Euro pro Monat zusätzlich für Auszubildende und Dual Studierende zurück. Denn, so Meiswinkel: „Nur durch eine nachhaltige Kostenentlastung sowie gesteigerte Effizienz und Produktivität können wir in neue Technologien und Produkte investieren und damit auch Beschäftigung langfristig sichern.“
Meiswinkel sieht durch den derzeitigen Haustarif die Wettbewerbsfähigkeit von Volkswagen bedroht, weil man zu hohe Personal- und Produktionskosten beim Autobau habe. Der Haustarif bei Volkswagen gilt für die sechs Standorte der Volkswagen AG (Wolfsburg, Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel und Salzgitter) sowie für die VW-Töchter Financial Services, VW Immobilien und die dx.one GmbH. Er gilt damit für rund 120.000 Beschäftigte.