Die nachhaltige Schülerfirma „13“ unterstützt den Betrieb der Cafeterien an beiden Standorten der BBS II: Die Schülerinnen und Schüler kochen im Rahmen des Unterrichts, sie übernehmen den An- und Verkauf der Zutaten und Gerichte und waschen auch ihre Arbeitskleidung selbst. Jeden Tag bieten sie unter dem Motto „Denk Vielfalt, iss anders!“ ein umfangreiches Sortiment an: von belegten Brötchen, Wraps, Salaten bis hin zu Milchreis, Chili und Kürbissuppe sowie Getränken.
Jamie Neu, Alessia Pirarba und Amira Khedhra stellten im Namen ihrer Klassenkameraden „ihre Firma“ bei der Zertifikatsübergabe vor. So gehören zu den nachhaltigen Zielen der Firma auch „keine Armut“, also möglichst niedrige Preise, „kein Hunger“, „Gesundheit und Wohlergehen“ sowie „Gleichberechtigung der Geschlechter“.
„Die Cafeteria soll mehr als nur ein Ort sein, an dem man isst“, erklärte Jamie Neu. „Sie soll auch ein Ort zum Wohlfühlen sein, wo man sitzen und lernen oder auch einfach mal quatschen kann.“ Dabei lernten die Schülerinnen und Schüler, ihre Fähigkeiten zu entfalten, entwickelten Verständnis für die Arbeitsabläufe und sammelten Selbstvertrauen. „Teamwork ist in unserer Schülerfirma enorm wichtig“, so Jamie Neu. „Wir müssen einander vertrauen und uns aufeinander verlassen können.“
Ihre erlernten Fähigkeiten konnten die Schülerinnen und Schüler bereits auf der Ideen Expo in Hannover unter Beweis stellen: Dort betrieben sie einen Foodtruck des DRK und verköstigten eine große Zahl an Besuchern. „Ein großer Erfolg“, wie Schulleiter Marco Bauch zusammenfasste. Auch stellten die Nachwuchs-Gastronomen ihre Schülerfirma der japanischen Delegation vor, die kürzlich Wolfsburg besuchte.
2023 hoben die Lehrer Helge Kletti und Till Weinert die Schülerfirma aus der Taufe. „Vielen der Schülerinnen und Schüler wurde in ihrer früheren Schullaufbahn immer wieder gesagt, dass sie nichts können. Das stimmt aber überhaupt nicht“, so Weinert. „Mit ihrer Tätigkeit in der Schülerfirma haben die Schülerinnen und Schüler wichtige Erfolgserlebnisse und sammeln gleichzeitig Erfahrungen in Arbeitsabläufen und der Arbeitswelt.“ Die BBS II bilde so die Fachkräfte der Zukunft aus, in enger Partnerschaft mit zahlreichen Unternehmen und Einrichtungen. Ihren Namen erlangte die Schülerfirma durch die Tatsache, dass sie schon bei ihrer Gründung 13 der 17 UN-Ziele für Nachhaltigkeit erfüllt habe.
Schulleiter Marco Bauch lobte das Engagement der Schülerinnen und Schüler: „Ihr habt unsere beiden Cafeterien gerettet und mit neuem Leben erfüllt. Ihr seid Vorbilder für nachhaltiges Wirtschaften.“ Dies bestätigte auch Gerold Wacker, der im Auftrag der Landesschulbehörde das Silberzertifikat überreichte. Er lobte das Unternehmertum, den Teamgeist und die Kreativität der Schülerinnen und Schüler sowie auch die Verantwortung, beispielsweise im nachhaltigen Umgang mit Ressourcen. So wurde die Kürbissuppe in Glastassen serviert, von Einweggeschirr oder -besteck keine Spur. Martin Häusler, Landeskoordinator für nachhaltige Schülerfirmen, erklärte: „Die Schülerfirma „13“ der BBS II ist so gut aufgestellt, dass sie die Bronzezertifizierung direkt überspringen konnte.“