Das Szenarium: Das Flugzeug befindet sich auf dem Rückweg von einer Forschungsmission in der Antarktis im Anflug auf den Flughafen Braunschweig-Wolfsburg. Kurz vor dem Aufsetzen auf die Landebahn meldet die Crew technische Probleme mit den Triebwerken. Nach unruhiger Landung bricht ein Feuer im rechten Triebwerk aus. Das rechte Triebwerk und Teile der Tragfläche stehen in Flammen. Im Inneren des Flugzeugs bricht Panik aus. Das Feuer hat ein Leck in den Treibstofftanks verursacht, Kerosin strömt aus. Funken fliegen, ein kleines Feuer entfacht sich. Die Hitze ist spürbar, die Sicht aufgrund des aufsteigenden Rauchs eingeschränkt. Ein Bautrupp, der sich auf dem Flughafengelände befindet und den Vorfall aus nächster Nähe mitbekommen hat, eilt zur Hilfe.
Die Flughafenfeuerwehr rückt sofort aus, die Berufsfeuerwehr Braunschweig und Rettungsdienste erreichen mit Blaulicht und Martinshorn über die neue Betriebszufahrt im Osten des Flughafens die Unfallstelle. Passagiere und Besatzungsmitglieder werden gerettet und medizinisch versorgt sowie das Feuer am Flugzeug bekämpft. Ein Flächenbrand ist entstanden, der sich aufgrund des auslaufenden Kerosins schnell ausdehnt. Die Rettungskräfte teilen sich auf – während einige weiterhin gegen die Flammen im Triebwerksbereich kämpfen und andere zur Menschenrettung vorgehen, versuchen nachrückende Einsatzkräfte, den Flächenbrand unter Kontrolle zu bringen, um eine Ausweitung auf die restlichen Flughafenanlagen zu verhindern. Rettungskräfte versorgen die Verletzten und ein PSNV Team (Psychosoziale Notfallversorgung) der Feuerwehr Braunschweig kümmert sich um die unverletzten Besatzungsmitglieder und Helfer sowie um die Angehörigen.
Alle Opfer werden durch professionelle und realistisch geschminkte „Notfallopfer“ durch das RUD-Team (Realistische Notfalldarstellung) aus Hannover dargestellt. Flughafengeschäftsführer Michael Schwarz bedankte sich bei den rund 130 Beteiligten und fast 100 Übungsbeobachtern von anderen Flughäfen, Feuerwehren, Rettungsdiensten, Aufsichtsbehörden und weiteren Gästen der Übung: „Nur mit solchen aufwändigen Übungen kann die erfolgreiche Zusammenarbeit aller Beteiligten getestet, und die Sicherheit unserer Passagiere sowie unserer Belegschaft verbessert werden.“
Einsatzleiter Maik Wermuth zeigte sich mit dem Ergebnis der Übung zufrieden: „Die Kommunikation sowie das Zusammenwirken zwischen den unterschiedlichen Einsatzkräften hat gut geklappt. Es hat sich bewährt, dass wir für solche realistischen Übungen eine eigene, nicht mehr flugfähige Maschine haben.“ Der Chef der Flughafen-Werkfeuerwehr hatte das Einsatz-Szenarium im Rahmen der behördlichen Anforderungen, so der internationalen Luftfahrtorganisation ICAO (International Civil Aviation Organisation), gut ein Jahr vorbereitet. Für Verkehrsflughäfen wie Braunschweig-Wolfsburg sind solche großen Übungen alle zwei Jahre vorgeschrieben.