Der Preis für einen Weihnachtsbaum soll in diesem Jahr leicht steigen: Im Norden liege eine gut gewachsene Nordmanntanne bei 50 bis 55 Euro, bestätigte Bernd Oelkers, Vorsitzender des Verbands der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremen gegenüber der Agentur dpa. Die Premiumware koste 26 bis 28 Euro pro Meter. Insgesamt sei das Weihnachtsbaumangebot knapper. „Das zieht sich durch ganz Europa“, erklärt Oelkers. Es würden nicht mehr so viele Mengen angepflanzt wie früher. „Vor zwei, drei Jahren hatten wir so viele, da hätten wir zweimal im Jahr Weihnachten feiern können“, sagt der Landwirt aus Wenzendorf im Landkreis Harburg. Als Gründe für das knappere Angebot gelten unter anderem die Trockenjahre 2017 und 2018, in denen viele junge Bäume eingingen.
Wie wirkt sich das auf die Tannen und Fichten aus, die in Wolfsburg verkauft werden? Der Verkauf der Weihnachtsbäume zieht traditionell in der Adventszeit stark an. Doch in den ersten Märkten in Wolfsburg gibt es schon jetzt Weihnachtsbäume zu kaufen. Der Hagebaumarkt Bauking in Vorsfelde verkauft zum Beispiel bereits Weihnachtsbäume in Töpfen. Die Preise seien nicht gestiegen. „Die geschlagenen Weihnachtsbäume werden bei uns ab der 47. Kalenderwoche verkauft“, kündigt eine Mitarbeiterin auf WAZ-Anfrage an. Von einer Preiserhöhung kann die Fachverkäuferin am Telefon nichts berichten. „Im Gegenteil, die Weihnachtsbäume sind im Vergleich zum Vorjahr sogar etwas günstiger.“
Dass sich die Preise in dem Baumarkt im Vergleich zum Vorjahr nicht erhöhten, führt die Mitarbeiterin auf die Abnahmemenge der Bäume zurück. „Je mehr, desto günstiger.“ Die Preisspanne liege zwischen 15 und 50 Euro. Dass die Preise von Bäumen steigen, sei hingegen eher bei Straßenverkäufern der Fall, da diese weniger als große Baumärkte einkauften, so die Vermutung. Der beliebteste Weihnachtsbaum sei die Nordmanntanne, er mache 90 Prozent des Umsatzes aus. „Fichten sind zwar kostengünstiger, aber nicht mehr so gefragt“, so die Mitarbeiterin.
Der Weihnachtsbaum-Verkauf beim Konkurrenten Hornbach im Gewerbegebiet Heinenkamp startet am 25. November. Wie Hornbach auf Anfrage mitteilte, seien die Einkaufspreise für Weihnachtsbäume im Vergleich zu den Vorjahren gestiegen. „Die Verkaufspreise richten sich nach Art des Baumes, Größe und Qualitätsanspruch. Bereits heute bieten wir wunderschöne gesägte und getopfte Nordmanntannen in der Größe bis ein Meter für 21,99 Euro“, teilte die Pressestelle des Unternehmens mit.
Manfred Jammer vom Koniferenland in Sülfeld verkauft in diesem Jahr wieder Weihnachtsbäume, zur Freude seiner Stammkunden. In der Woche vor dem 1. Advent geht es in der Baumschule in der Schleusensiedlung los. Es ist eine Familienangelegenheit. Denn: Mitarbeiter zu finden, die am Wochenende Bäume verkaufen, sei inzwischen schwierig bis unmöglich geworden. „Am Samstag und Sonntag wird aber am meisten verkauft“, sagt Jammer. Er kenne seine Kundschaft genau und wisse zum Teil, wie groß und breit der Weihnachtsbaum bei seinen Kunden sein müsse. „Den stelle ich dann zur Seite, bis er abgeholt wird.“ An den Preisen habe sich in diesem Jahr bei Manfred Jammer nichts geändert. Auch er verkauft überwiegend Nordmanntannen. Vor allem viele Italiener würden schon zum 1. Advent ihren Weihnachtsbaum aufstellen.
Bei Günther Graf von der Schulenburg werden in der Vorweihnachtszeit wie gewohnt auf dem Forsthof in Kaiserwinkel Weihnachtsbäume angeboten. Der Weihnachtsbaumverkauf beginnt am 2. Adventswochenende und läuft vom 7. bis zum 22. Dezember täglich von 9 bis 16 Uhr. Die Bäume können ausgesucht und frisch von der Plantage geerntet werden. Als Rahmenprogramm wird ein kleiner Weihnachtsmarkt veranstaltet. Am dritten Adventswochenende (14. bis 15. Dezember) können die Bäume von 10 bis 16 Uhr auf dem Rittergut in Nordsteimke erworben werden. Zum Verkauf stehen die klassische Nordmanntanne und die Blaufichte. „Die Preise liegen auf dem Vorjahresniveau von 20 Euro je laufendem Meter“, teilte die Verwaltung Graf von der Schulenburg auf Anfrage mit.