Rund 1655 Erstklässler werden im August 2025 voraussichtlich zum ersten Mal den Weg in eine Grundschule in Wolfsburg antreten. In Wolfsburg gibt es insgesamt 18 Grundschulen, zwei Förderschulen und drei integrierte Gesamtschulen mit Primarstufen. Im Mai hatte die Anmeldephase für die Eltern mit schulpflichtigem Nachwuchs begonnen. Wie die Stadt in dieser Woche informierte, seien 176 schulpflichtige Kinder bislang noch nicht angemeldet worden. Dafür kann es mehrere Gründe geben, es ist möglich, dass Eltern in die Stadt zugezogen sind oder es schlicht bislang versäumt hatten ihre Sprösslinge anzumelden. Das sogenannte Erinnerungsverfahren für die Erziehungsberechtigten ist angelaufen.
Im kommenden Jahr wird es also wieder an den Grundschulen eng. Die Stadtverwaltung geht von einer Punktlandung aus. Stand 2. Oktober waren 1475 Plätze an Grundschulen belegt, es stehen 1579 zur Verfügung. 105 Plätze sind also bei städtischen Schulen noch frei. Dazu addiert werden müssen noch die 40 Plätze bei der Neuen Schule und die 36 Grundschüler von der Waldorfschule. Insgesamt stehen also noch 181 freie Plätze zur Verfügung - 176 schulpflichtige Kinder sind noch nicht angemeldet. Das bedeutet: Insgesamt gibt es noch fünf freie Plätze.
„Diesem rechnerischen Mangel treten wir als Stadt gemeinsam mit dem Landesamt für Schule und Bildung engagiert entgegen. Wir setzen bereits alle Hebel in Bewegung, um Lösungen für die Kapazitätsengpässe zu finden. Und auch, wenn uns herausfordernde Jahre bevorstehen, können wir allen Wolfsburger Kindern einen Platz garantieren“, erklärte Christoph Andacht, Geschäftsbereichsleiter Schule bei der Stadt Wolfsburg. Um die Kinder beschulen zu können, werden zusätzliche, temporäre Klassen nötig. Die Entscheidung darüber, an welchem Standort neue Klassen eröffnet werden, sei abhängig von Kapazitäten der pädagogischen Fachkräfte im Bereich des Unterrichtes sowie Kapazitäten im Hinblick auf Räume und Mensaplätze.
An folgenden Schulen gibt es laut der im Schulausschuss vorgestellten Präsentation keinen Platz mehr: Eulenschule Fallersleben, Bunte Grundschule in Detmerode, Hellwinkelschule, Käferschule, Grundschule am Drömling (Altstadtschule und Moorkämpeschule) auch die Grundschule in Wendschott ist ausgebucht. Losverfahren kündigte die Stadt Wolfsburg für die Käferschule, sowie die Grundschulen Hellwinkel und Wendschott an. Freie Plätze gibt es in nennenswerter Zahl noch an der Waldschule im Eichelkamp (6), in der Grundschule am Wohltberg (6), Grundschule Ehmen (9), Grundschule Schunterwiesen in Heiligendorf (7). Die meisten Grundschüler können noch der bilinguale Zweig der Leonardo da Vinci Schule (13), die Grundschule Heidgarten (15) und die Grundschule Hasenwinkel (22) aufnehmen.
Die aktuelle Situation zieht es also nach sich, dass nicht alle künftigen Erstklässler einen kurzen Schulweg haben werden. „Das bedeutet, dass nicht jedes Kind seine Wunschschule besuchen kann und auch das Prinzip ‚Kurze Beine, kurze Wege‘ nicht durchgehend gewährleistet werden kann. Da wir über eine vielfältige und sehr gute Schullandschaft in Wolfsburg verfügen, werden Kinder an jedem Standort hervorragend beschult und gebildet“, unterstreicht Stadträtin Iris Bothe. „Für uns bedeutet dies auch einen höheren Bedarf in der Schülerbeförderung – auch das denken wir mit!“
Hintergrund für den Platzdruck an Grundschulen sind die gestiegenen Schülerzahlen. Seit dem Jahr 2010 wuchs die Bevölkerung in Wolfsburg an: Von rund 121.000 auf rund 128.000. Parallel nahm auch die Zahl der schulpflichtigen Kinder zu: Im Jahr 2021 starteten vergleichsweise „nur“ 1286 Erstklässler, während es 2025 voraussichtlich 1655 sein werden. Der Schulentwicklungsplan der Stadt sieht daher die Erhöhung der Schulplätze vor. Der Schulausschuss empfahl, die seit 2021/22 bestehende Dreizügigkeit der Wohltbergschule zu verstetigen. Mittelfristig soll die Schule sogar vier erste Klassen haben.
Wenn Eltern Fragen zur Schulanmeldung haben, können sie sich im Rathaus unter 05361/281129 oder per E-Mail schulberatung@ stadt.wolfsburg.de melden.