Der Großraumverband Braunschweig setzt damit die Vorgaben der Niedersächsischen Landesregierung um. Diese besagen, dass in der Region, zu der neben den Landkreisen Gifhorn, Wolfenbüttel und Helmstedt auch die kreisfreien Städte Braunschweig und Wolfsburg gehören, 3,18 Prozent der Fläche für Windenergie spätestens bis zum Jahr 2032 zur Verfügung gestellt werden muss. Die Planungen für potenziellen Flächen wurden jetzt der Öffentlichkeit vorgestellt, damit sich die betroffenen Kommunen darauf einstellen können.
Beschlossen sind die Flächen damit aber noch nicht: Am 5. Dezember entscheidet die Verbandsversammlung, mit Vertretern aus den betroffenen Kommunen, über die Auslegung dieser Planung. Anfang 2025 soll dann die Öffentlichkeitsbeteiligung starten. Wann die Planung im Anschluss begonnen werden kann, hängt von der Anzahl der Stellungnahmen ab. Die geplanten Windparks müssen überall einen Mindestabstand von einem Kilometer zu den Wohngebieten einhalten.
Eine mögliche Fläche für einen Windpark befindet sich zur Hälfte auf dem Stadtgebiet von Wolfsburg, die andere Hälfte auf dem Gebiet des Landkreises Gifhorn. Das Plangebiet liegt 1000 Meter westlich von Sülfeld und 1000 Meter südöstlich von Calberlah. In den Planungen des Regionalverbandes heißt es, dass Sülfeld in der Hauptwindrichtung stärker von Lärm belastet sein könnte. Aufgrund der Entfernung von mindestens einem Kilometer sei aber nicht mit einer unzumutbaren Belastung zu rechnen. „Mir ist das Thema Windpark bekannt, aber in diesem Jahr steht es im Ortsrat nicht mehr auf der Agenda“, sagt André-Georg Schlichting (CDU), Ortsbürgermeister von Fallersleben und Sülfeld. Zunächst einmal müsse die Stadt Wolfsburg zu den Plänen des Regionalverbandes Stellung nehmen und dies in eine Vorlage eingearbeitet werden, bevor eine politische Entscheidung getroffen werden könne.
Nordwestlich von Almke und südlich von Hehlingen liegt eine weitere Fläche, die an den Landkreis Helmstedt grenzt. In diesem Gebiet, nahe Volkmarsdorf, stehen bereits sechs Windräder der Firma Swizzpower Renewables GmbH. In diesem Gebiet wird bereits seit 2002 Windenergie gewonnen. Eine weitere Potenzialfläche liegt zwischen Velstove (Wolfsburg) und Hoitlingen im Landkreis Gifhorn.
Die Auswahl der Vorrangflächen für Windenergie erfolgt nach einheitlichen Kriterien. Zunächst werden alle Flächen ausgeschlossen, die nicht geeignet sind, weil sie bereits mit einer anderen Nutzung versehen sind. Das sind zum Beispiel Siedlungsflächen, Wasserflächen, Flugverkehr-Bereiche oder Naturschutzgebiete. Nach Abzug dieser Flächen hat der Regionalverband weitere einheitliche Kriterien bestimmt.