Dafür starte ich meinen Rundgang am Bahnhof, dem Startpunkt der meisten Reisenden. Vor dem Haupteingang stehen die Taxis Schlange - in der Hoffnung, den ein oder anderen Fahrgast abzufangen. Aus den Türen strömen mir Menschenmassen entgegen, die vermutlich gerade aus einem Zug ausgestiegen sind.
Ich laufe die Treppen herunter und im hintersten Teil des Bahnhofes zu Gleis eins wieder hoch. Von hier aus habe ich den perfekten Blick auf den Mittellandkanal und das dahinter liegende VW-Werk zur Linken sowie der Autostadt zu meiner Rechten. Das Schild mit dem Aufdruck „Wolfsburg Hbf“ rundet das perfekte Bild ab.
Mein Blick schweift noch einmal in Richtung der rauchenden Säulen des Volkswagen-Stammwerkes. Während ich das Bahnhofsgebäude betrete, ertönt aus den Lautsprechern die Ansage „Der ICE nach Düsseldorf auf Gleis 1 kommt heute zehn Minuten später“. Viele hektische Menschen - mit Handys am Ohr oder einem Kaffeebecher in der Hand - streifen an mir vorbei. Ich gehe durch die automatisch öffnenden Glastüren und stehe nun vor dem Phaeno. Der imposante Betonbau, der ein interaktives Museum im Inneren beherbergt, zieht vor allem viele Schülerinnen und Schüler in die Volkswagenstadt. Am Abend zeigt sich das Gebäude sogar mit imposanter Beleuchtung. Aber auch tagsüber lohnt sich ein Selfie davor.
Anschließend steige ich ins Auto ein, um über die Berliner Brücke die Allerwiesen zu erreichen. Dort wartet die nächste Attraktion auf mich: Die Volkswagen Arena des Fußballvereins VfL. Wer als Fußballfan die Heimspielstätte seiner grün-weißen Idole besucht, kehrt nicht ohne ein Foto von sich vor der besagten Arena zurück in seine Heimat. Damit das Gebäude im Hintergrund erkennbar bleibt, stelle ich mich auf den Parkplatz der VW-Arena mit etwas Entfernung vor das Stadion. Ein Blick in die Arena zeigt, dass im Inneren gerade Aufbauarbeiten beginnen und eine Beleuchtung installiert wird. Ansonsten ist die Anzahl der auf dem Parkplatz stehenden Autos überschaubar - und keine Menschenseele weit und breit zu sehen.
Daher hole ich meinen Autoschlüssel aus der Tasche und fahre zum nächsten Ziel. Etwa sieben Minuten brauche ich, um das Kunstmuseum zu erreichen, das auch weit über die Grenzen der Volkswagenstadt hinaus bekannt ist. Die außergewöhnliche Architektur des Gebäudes mit dem weit überspannenden Glasdach sticht schon von weitem hervor. Für ein Foto stellte ich mich hinter den Eingang zum Parkhaus des Südkopf-Centers an der Porschestraße.
Von da aus erblicke ich direkt den nächsten Selfie-Hotspot: Eine weiße Skulptur in Form einer Giraffe, die sich in unmittelbarer Nähe zum Planetarium und Scharoun Theater befindet. Im Gegensatz zu einer echten Giraffe weist das Kunstwerk allerdings kein gelbes Fell mit schwarzen Punkten, sondern stattdessen ein weißes Äußeres auf. Für ein Selfie lässt die Skulptur verschiedene Foto-Perspektiven zu: Ich entscheide mich dazu, die Giraffe einmal im Ganzen mit aufs Bild zu nehmen und eine Nahaufnahme von ihrem und meinem Gesicht zu machen.
Anschließend schlendere ich weiter zum Planetarium, das nur wenige Schritte von der Giraffen-Skulptur entfernt ist. Der blaue Kuppelraum, der einer Weltkugel gleicht, sowie die graue Fassade des Scharoun-Theaters erstrecken sich vor mir. Zu meiner Linken sehe ich eine Sonnenuhr mit blauen Ziffern und mehreren Zacken, die der Form einer Sonne nachempfunden sind. Das Zusammenspiel von Theater, Planetarium, Sonnenuhr und meinem Gesicht lichte ich ab.
Dann starte ich wieder den Motor meines Autos, um fünf Minuten später an der Braunschweiger Straße anzuhalten. Ich gehe gezielt auf ein zehn Meter langes Betonfundament zu, das optisch einem silbernem Golf gleicht. Ein Schriftzug auf dem Pkw weist auf sein diesjähriges 50. Jubiläum hin. Doch meine Aufmerksamkeit wendet sich schnell auch einem zweiten Objekt zu: Ein grüner VfL-Wolf heult den Golf an. Ich lasse es mir nicht nehmen, ein Selfie mit beiden Skulpturen zu machen.
Für das Ende meiner Wolfsburg-Tour fahre ich den Klieversberg hinauf. Von hier aus hat man eine wunderschöne Sicht auf Wolfsburg. Die Fassade des VW-Werks sieht hier oben ganz klein aus. Ich genieße den Blick über die Stadt - und mache zum Abschluss ein Panoramabild. Ich schließe die Augen. In meinem Kopf erscheint der gesamte Tag noch einmal wie ein kurzer Film im Schnelldurchlauf. Aber zum Glück habe ich ja auch die Selfies als Erinnerung.