Mamoon Ali wollte sich „unbedingt“ selbstständig machen. Er betreibt den „Mamo Kiosk“ in der Westerstraße. Der 23-jährige Kurde kam 2017 aus Syrien nach Deutschland. Er hat den erweiterten Realschulabschluss und eine dreijährige Ausbildung zum Verfahrensmechaniker abgeschlossen. „Ich ziehe mein Geschäft komplett alleine durch“, betont der Inhaber. Auch den rund 100 Quadratmeter großen Laden hat er alleine renoviert. In nur zwei Wochen hat er einen neuen Fußboden verlegt, die Wände gestrichen und die Regale aufgestellt.
Mamoon Ali bietet beispielsweise bunte Tüten, amerikanische Süßigkeiten, Müsli, alkoholische und nicht-alkoholische Getränke sowie Toilettenpapier und Kaffeefilter an. Die Auswahl bei den Tabakwaren habe er bereits erhöht. Außerdem schwimmt der Geschäftsmann momentan mit dem Trend und bietet die Dubai-Schokolade an. „Die Schokolade war schnell ausverkauft und dann habe ich auf die Bestellung gewartet. Jetzt mache ich das Angebot von der Nachfrage abhängig. Wenn es die Schokolade in mehreren Geschäften in Wolfsburg gibt, nehme ich sie vermutlich aus dem Programm“, so der 23-Jährige.Bis Januar war „Jan‘s Shop“ in den Räumlichkeiten des heutigen Kiosks. In dem Geschäft habe es noch ein Lotto-Angebot gegeben, das bietet Mamoon Ali nicht, da das Unternehmen keine Verkaufsstelle wollte. „Das ist schade, weil einige Leute danach fragen. Dafür werden momentan rund 50 Pakete am Tag abgegeben und das zahlt sich unter dem Strich dann aus“, erzählt der Unternehmer. Laut des Inhabers ist der Kiosk der einzige Hermes-Paket-Shop im Westen Wolfsburgs.
Bei „typischnina“ gibt es Artikel für Hunde und deren Besitzer, sowie saisonale Dekoration. „Manche Leute denken, es ist nur ein Geschäft für Heimtierbedarf und sind dann überrascht, dass es auch Deko-Artikel gibt. Daher haben die Menschen bisher zuerst etwas für den Vierbeiner gekauft und dann für sich selber. Das macht sie dann auch sehr froh“, erzählt die Ladeninhaberin. Für Hunde gibt es unter anderem zahlreiche Leinen, bunte Hundenäpfe und Hundebetten in verschiedenen Farben und Größen. Daneben werden aktuell beispielsweise rote Kerzen und weihnachtliche Servietten ausgestellt. Kundin Simone Palermo aus Kästorf wurde von ihrer Tochter auf das Geschäft aufmerksam gemacht. „Meine Tochter hat schon was für ihren Hund gekauft und jetzt möchte ich mich im niedlichen Laden umschauen“, so die 58-Jährige.
Nina Dehn, die seit vier Jahren einen Hund hat, öffnete das Geschäft mit einer 45 Quadratmeter großen Verkaufsfläche Ende August. „Ich könnte selber meine beste Kundin sein“, sagt sie. Die junge Geschäftsfrau legte das Fachabitur an der Berufsbildenden Schule Anne-Marie Tausch ab und studierte in Göttingen Sozialwissenschaften. Während ihrer Bachelorarbeit habe sie parallel ein Businessplan angefangen - einfach nur so. Vor kurzem hat sie sich mit Anna Röhl, die das Geschäft „Noua“ in Vorsfelde eröffnet hatte, ausgetauscht. „Wir waren auf einer Schule und es ist angenehm, bei ihr nachfragen zu können“, so die 30-Jährige.Nina Dehn blickt optimistisch in die Zukunft. Obwohl es mit „Blickfang“ noch ein Geschäft mit allerhand Dekoration für die eigenen vier Wände gibt. „In den Geschäften werden unterschiedliche Firmen und Waren angeboten, deshalb sehe ich da keine Herausforderung“, so Dehn. Der Laden in der Westerstraße ist von Montag bis Freitag von 10 bis 13 Uhr und von 14 bis 18 Uhr geöffnet. Am Samstag öffnet „typischnina“ von 10 bis 13 Uhr.
Mamoon Ali öffnet den Kiosk von Montag bis Freitag von 9 Uhr morgens bis 0 Uhr in der Nacht. Am Wochenende steht er sogar bis 2 Uhr nachts hinter dem Tresen. „Das ist in den ersten Monaten so, wenn man es schaffen will. Und die Öffnungszeiten halte ich nur mit viel Kaffee aus“, erzählt der 23-Jährige, der verheiratet ist und in Westhagen wohnt.