Wolfsburg: Nordkopf wird
zur Waffenverbotszone
Schlägereien, Messer-Attacken und Drogenhandel: Immer wieder muss die Polizei anrücken

Polizeiwagen am Nordkopf in Wolfsburg: Nach einem gewaltvollen Streit hatte die Polizei einen Tatverdächtigen im März festgenommen.Foto: Boris Baschin
Wolfsburg. Mit einem Messer wurde ein junger Mann im März dieses Jahres lebensgefährlich verletzt – die Attacke ist eine von 41 Taten, die sich in diesem Jahr am Nordkopf ereigneten. Täglich fährt die Polizei dort Streife. Nun soll der Nordkopf der Porschestraße zur Waffenverbotszone (WZV) werden. Stadt und Polizei arbeiten bei der ständigen Bewertung der Sicherheitslage eng zusammen und gehen jetzt diesen Schritt, um die Sicherheit in Wolfsburgs Innenstadt zu erhöhen. Die WVZ soll das Gebiet rund um den Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB), den Hauptbahnhof und die angrenzenden Flächen beinhalten. Vor zwei Jahren ist bereits der Wolfsburger Kaufhof zur WZV erklärt worden.Laut Polizeistatistik kam es am Nordkopf in 2022 zu 39 Gewaltdelikten, in 2023 zu 41 Taten. So auch im November 2023: Drei junge Leute gerieten damals in Streit. Am Ende musste ein 18-Jähriger wegen eines Messerstichs im Wolfsburger Klinikum behandelt werden. Im Mai 2023 griff ein Wolfsburger (45) bei einem Streit im dortigen Supermarkt zum Pfefferspray. Sechs Kunden mussten ins Krankenhaus .

Weil es immer wieder zu Straftaten kommt, kontrolliere die Polizei bereits engmaschig, bekäme mit der Waffenverbotszone aber mehr Befugnisse. Ab 1. Januar 2025 wäre somit das Mitführen von Waffen, Messern (ab vier Zentimeter Klingenlänge) und weiterer gefährlicher Gegenstände – dazu zählen unter anderem Äxte, Beile, Hämmer und Knüppel aber auch Handschuhe mit harten Füllungen, Quarzsandhandschuhe oder Reizstoffsprühgeräte wie Pfefferspray – am Nordkopf verboten.

„Die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger hat für uns oberste Priorität. Gemeinsam mit der Polizei müssen wir den zur Verfügung stehenden Rahmen nutzen, um den öffentlichen Raum sicherer zu machen. Die Einrichtung einer Waffenverbotszone am Nordkopf ist dabei eine wichtige Maßnahme, um die Sicherheit und damit auch die Aufenthaltsqualität in unserer Innenstadt weiter zu stärken“, erklärt Oberbürgermeister Dennis Weilmann die Waffenverbotszone.

„Durch die Waffenverbotszone bekommen sowohl die Polizei als auch der städtische Ordnungsdienst wesentlich mehr Möglichkeiten zu kontrollieren und einzugreifen. Das ist der entscheidende Punkt auf dem Weg zu mehr Sicherheit am Nordkopf: Präventive Maßnahmen, die Gewaltdelikte mit Waffen verhindern können, bevor es zu einer Auseinandersetzung kommt“, betonen Ordnungsdezernent Andreas Bauer und Heike Heil, Leiterin des Fachbereichs Zentraler Kriminaldienst der Polizeiinspektion Wolfsburg/Helmstedt.

Die Anzahl bisheriger Straftaten in Zusammenhang mit den durch die anliegenden Freizeiteinrichtungen, Verkehrsknotenpunkte, Restaurants und Geschäfte erzeugten Menschenansammlungen mache eine Waffenverbotszone notwendig, um die Gefahr von Straftaten zu reduzieren, so die Stadt.

Die Waffenverbotszone ist damit eine wichtige Ergänzung des Teilprojektes Aufenthaltsqualität der Kampagne Perspektive Innenstadt. Bereits im Sommer 2022 startete die Wolfsburg Wirtschaft und Marketing GmbH (WMG) die Innenstadt-Kampagne Ehrensache, die einen Fokus auf Sauberkeit und Sicherheit in Wolfsburgs Innenstadt legt und in diesem Zuge die Porschestraße zur Ehrenzone erklärte.

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