„Die Musikschule der Stadt lag und liegt dennoch im unteren Preissegment im Vergleich mit anderen regionalen Musikschulen“, betont Ralf Schmidt, Pressesprecher der Stadt Wolfsburg. Laut der Vorlage unterliege die Musikschule der Herausforderung, „ein niedrigschwelliges Bildungsangebot zu erhalten und dieses möglichst noch auszubauen sowie die Förderung von begabten Menschen beizubehalten.“
Konkret bedeutet das, dass Kinder und Jugendliche ab dem 1. Januar 2025 für einen 30-minütigen Einzelunterricht 62 Euro statt der bisherigen 55,50 Euro monatlich zahlen müssen. Für Erwachsene fällt für die gleiche Leistung zukünftig eine monatliche Gebühr von 67 Euro statt der bisherigen 60 Euro an. Diese Kosten gelten für alle Instrumente, mit Ausnahme des Klaviers und Keyboards. Dort liegt der Preis für die gleiche Leistung bei 70 Euro für Minderjährige statt bisher 62,50 Euro beziehungsweise 76,50 Euro für Erwachsene statt der bisherigen 68 Euro.
Die Musikschule der Stadt Wolfsburg betreut derzeit 2.414 Schülerinnen und Schüler. Davon würden 1.414 Kinder und Jugendliche den Fachunterricht im Instrumental- und Elementarbereich in Anspruch nehmen sowie rund 1.000 Minderjährige von Musikprojekten durch Kooperationen mit Kindertagesstätten und Schulen profitieren.
Das Angebot reicht von Klavier und Akkordeon über Schlagzeug, Harfe und Saxophon bis hin zu Violine und Kontrabass. Besonders nachgefragt sind darunter Instrumente, wie Gitarre, Klavier und Violine. „Beliebt sind ebenso Angebote aus dem Elementarbereich, wie die Musikalische Früherziehung und insbesondere das Instrumentenkarussell“, ergänzt der Pressesprecher. 51 qualifizierte Lehrkräfte gehören zum Team.
Die Gebührenerhöhung ziehe aber teilweise auch eine Anpassung des Unterrichtsangebots mit sich. So habe sich das Instrumentenkarussell - ein dreiwöchiger Schnupperkurs, damit Interessierte das passende Instrument für sich finden - beispielsweise in kleineren Gruppen mit zwei Teilnehmenden als erfolgreicher erwiesen. Die Anpassung der Gruppengröße und Unterrichtsdauer spiegele sich auch im Preis wider.
Neu sei zudem der Violinen-Unterricht nach der Suzuki-Methode. Diese Variante setzt nicht nur einen Unterrichtsbeginn im frühen Kindesalter voraus, sondern auch eine erhöhte Leistungsbereitschaft von Eltern und Schülerinnen beziehungsweise Schülern.
Die Hauptzentrale der Musikschule befindet sich in der Goethestraße, mitten im Herzen der Wolfsburger Innenstadt. Gemeinsam mit den Zweigstellen in Fallersleben, Detmerode und Vorsfelde werde ein großes Einzugsgebiet bedient. „Besonders zu betonen ist der Beitrag zur Gewinnung von professionellen Nachwuchsmusikern und Instrumentalpädagogen im Rahmen der studienvorbereitenden Abteilung und der Begabtenförderung“, erklärt Schmidt.
Problematisch sei dagegen die Umsetzung des kostenlosen Ergänzungsangebots „Musizieren im Ensemble“, das allen Schülerinnen und Schülern der Musikschule zur Verfügung steht. „Herausfordernd ist das Ganztagsprinzip in Schule und Kindertagesstätte, das grundsätzliche Freizeitüberangebot und die damit verbundene Terminenge der Schülerinnen und Schüler“, berichtet Ralf Schmidt.
Um nicht nur das gemeinsame Musizieren, sondern auch die damit verbundenen Auftritte weiterhin zu gewährleisten, würden neue Wege, wie beispielsweise projektbezogene Ensemblearbeit, beschritten.