Das international ausgerichtete Volkswagen Group Fellowship Program fördert seit 2012 junge Wissenschaftlerinnen, Wissenschaftler und Kulturschaffende. Durch enge Zusammenarbeit mit renommierten Institutionen wie der Neuen Nationalgalerie und dem Hamburger Bahnhof in Berlin sowie dem Phaeno und der Städtischen Galerie in Wolfsburg werden zukunftsweisende Impulse in der Kunst- und Kulturszene gesetzt. Ziel des Programms ist die gezielte Unterstützung des Nachwuchses sowie die Weiterentwicklung der teilnehmenden Institutionen. Am Kunstmuseum Wolfsburg stellt das Fellowship eine Premiere dar: Erstmals können die Fellows auch hier ein Jahr lang innovative Ansätze in der Kunstvermittlung erproben. Besonderes Augenmerk liegt auf der Verbindung zu den zentralen Themen der Gegenwart: Urbanisierung, Nachhaltigkeit, digitale Transformation und gesellschaftlicher Wandel.
Aus 23 nationalen und internationalen Bewerbungen wurde das von Luisa Bergander und Daniele Lauriola für ihre Einreichung initiierte Soft Systems Collective ausgewählt: Das Projekt „transformativ softe räume“ des Kollektivs wird neue Wege der Kunstvermittlung erkunden und Impulse für gemeinsames Lernen sowie gesellschaftliche Transformation geben. Die 35-jährige Luisa Bergander lebt in München und bringt Expertise in narrativer Strategie und Educational Design mit. Der 31-jährige Daniele Lauriola lebt in Wolfsburg und verfügt über Erfahrung im Transformation Design und der Organisationsentwicklung. Gemeinsam untersuchen sie, wie Kunst Menschen inspiriert, das Denken zu ändern und transformative Prozesse anzustoßen. Mit Methoden aus Disziplinen wie Transformation Design, kritischer Zukunftsforschung und sozialen Wissenschaften wird erstmals eine Schnittstelle zur Kunstvermittlung geschaffen.
Das Projekt richtet sich an engagierte Bürgerinnen und Bürger, die gesellschaftlichen Wandel mitgestalten wollen. Über praktische Workshops und digitale Formate entwickeln die Teilnehmenden gemeinsam Ideen und Lösungen zu aktuellen Herausforderungen wie Klimawandel, Urbanisierung und sozialer Ungleichheit. Kunst dient dabei als Katalysator für Reflexion und Handlungsimpulse. Ziel ist es, transformative Lernprozesse zu initiieren, die sich langfristig auf den Alltag und das Umfeld der Teilnehmenden übertragen lassen. Das Kunstmuseum Wolfsburg wird aktiv in den Prozess eingebunden, um neue Ansätze auch für die eigene Vermittlungsarbeit zu nutzen.
„Das Fellowship Program ermöglicht es dem Kunstmuseum, jungen innovativen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern eine Plattform für ihre Projekte zu bieten“, so Andreas Beitin, Direktor des Kunstmuseums. „Davon profitieren nicht nur wir als Institution und die Fellows, sondern auch unsere Besucher und die Stadtgesellschaft von Wolfsburg.“ Luisa Bergander und Daniele Lauriola erklären: „Kunst, Transformationswissen und Gemeinschaft verbinden sich in unserem Projekt, um neue Perspektiven auf die Herausforderungen unserer Zeit zu eröffnen. Wir schaffen Raum für gemeinsames Lernen und Handeln, um Veränderungen im Kleinen anzustoßen, die in größeren Strukturen ihre Wirkung entfalten.“