Bereits seit 1975 setzt der Polo – mittlerweile in der sechsten Generation – Trends im Segment der Kleinwagen. Inzwischen auch als internationaler Bestseller mit insgesamt mehr als 20 Millionen verkauften Exemplaren. Zu Beginn der 1970er-Jahre herrschen bewegte Zeiten beim Wolfsburger Automobilhersteller: Binnen kürzester Zeit wird das Modellprogramm um zeitgemäße Fronttriebler bereichert. 1973 kommt der Passat auf den Markt, nur ein Jahr später folgt der Golf.
Auch das untere Modellsegment soll ausgebaut werden. Gefragt ist ein völlig neuer, „kleiner Kompakter“. Mit dem Projekt will man im Kleinwagensegment Fuß fassen und der Konkurrenz aus Italien und Frankreich Paroli bieten. Es muss schnell gehen: Vom ersten Entwurf bis zum Verkaufsstart vergehen keine drei Jahre. Von Anfang an ist Audi NSU mit seinem Entwicklungsvorstand Dr. Ludwig Kraus mit im Boot. Dieser holt den jungen Designer des Audi 80, Hartmut Warkuß, ins Team. In enger Kooperation mit Wolfsburg werden die Grundzüge eines neuen Kompakten in der unteren Fahrzeugkategorie A-Null kreiert.
Das Layout ist eine kompakte Lösung mit weit aufschwingender Heckklappe und umklappbarer Rücksitzbank. Zusätzlichen Schwung erhält das Projekt mit dem Dienstantritt von Rudolf Leiding bei Volkswagen. Leiding, ehemals Vorstandschef bei Audi, kennt Ludwig Kraus bestens. Schnell ist ausgemacht: Der neue Kleine kommt sowohl als Audi als auch als Volkswagen auf den Markt. Als schließlich am 5. März 1975 die Produktion des VW Polo anläuft, hat er einen älteren Zwillingsbruder: Der fast baugleiche Audi 50 ist bereits seit Oktober 1974 im Handel. Vom Band laufen beide aber ausschließlich im Volkswagen-Werk Wolfsburg.
Mit jeder Generation entwickelt sich der Kleine weiter. Der Polo II bringt ab 1981 eine Reihe von Verbesserungen mit sich, darunter mehr Platz und Komfort sowie modernisierte Motoren. In der limitierten Sonderserie Polo Coupé GT G40 debütiert 1987 der G-Lader, der für mehr Leistung sorgt. In dritter Generation ab 1994 folgt ein weiterer Sprung: Der Polo III ist eines der ersten Fahrzeuge seiner Klasse mit innovativen Sicherheitsfeatures wie beispielsweise Airbags. 1998 gibt es den Polo erstmals als GTI. Die deutlich gewachsene vierte Generation bietet ab 2002 ein neues Level an Komfort und Sicherheit, so gibt es Front- und Seitenairbags, Servolenkung und ABS serienmäßig.
Im Polo V halten digitale Innovationen Einzug: Infotainment- und Assistenzsysteme machen das Fahren ab 2009 komfortabler. Auch im Motorsport beeindruckt die fünfte Generation: Mit dem Polo R WRC holt Volkswagen ab 2013 viermal in Folge den Titel bei der Rallye-Weltmeisterschaft. Die sechste Generation basiert auf dem Modularen Querbaukasten (MQB) und setzt 2017 neue Maßstäbe bei der Vernetzung, Sicherheit und Fahrdynamik. Mit der Überarbeitung während der Corona-Pandemie 2021 wird der Polo noch einmal modernisiert: Der Kleinwagen kann mit Assistenz- und Komfortsystemen aufwarten, die man sonst nur aus höheren Fahrzeugklassen kennt.
Ikonische Sondermodelle haben zu diesem Erfolg beigetragen und seine Fan-Community stetig wachsen lassen: vom Polo Jeans (1976), der in die Fußstapfen des berühmten Käfer-Pendants trat, über den Polo Genesis (1992) im Farbton Violett-Touch Perleffekt bis hin zum wohl größten Hingucker: dem vierfarbigen Polo III Harlekin (1995).
Volkswagen Classic begleitet den Polo in seinem Jubiläumsjahr und präsentiert in den kommenden Monaten historische Modelle aus der eigenen Sammlung. Den Auftakt übernimmt in Kürze die Bremen Classic Motorshow vom 31. Januar bis 2. Februar 2025. Dort werden – in einem zeitgenössischen Ambiente – zwei frühe Exemplare zu sehen sein: ein ozeanicblauer Polo I von 1975 und ein einzigartiger Bergrenn-Polo von 1977.
Wer selbst in Erinnerungen schwelgen oder sich einfach tiefer über die einzelnen Generationen informieren möchte, wird im Volkswagen Newsroom fündig: Unter www.volkswagen-newsroom.com/50-Jahre-Polo stehen weitere Informationen sowie umfangreiches Bildmaterial zu sechs Generationen VW Polo bereit.