Der Nachmittag begann schon mit einem Gänsehautmoment. Während die Arena nur von den Handylichtern der Zuschauer beleuchtet war, lief das zur Sporthymne avancierte „You Never Walk Alone“. Beim Einlaufen der Mannschaften brandete großer Applaus auf. Dass die Veranstaltung nicht ganz so ernst war, wie ein Profiwettkampf, zeigte sich dann spätestens, als die Schiedsrichter zum Lieder der Schlümpfe vorgestellt wurden.
Die Stimmung in der Halle war weniger leidenschaftlich als im Ligabetrieb, aber dennoch ausgelassen. Viele Familien nutzten diesen freien Tag zwischen den Jahren, um sich das Eishockeyspiel anzuschauen. Die Akteure auf dem Eis gaben auf jeden Fall alles, um das Publikum zu begeistern. Da ging es zum Teil hoch her inklusive Body- Checks, in die Bande krachende Spieler, Fouls, die Zeitstrafen einbrachten, und auch eine richtige Rangelei.
Grundsätzlich war das Spiel für den guten Zweck aber weniger von Taktik als von Leidenschaft geprägt. Schließlich ging es auf dem Eis nicht nur um den Spaß, sondern auch um die Ehre. So gab es viele teilweise spektakuläre Torschüsse, die dann das Publikum aus der Reserve lockten und zu stimmungsvollen Ausrufen und Beifall führten. Großen Applaus bekamen aber auch die jungen Eiskunstläuferinnen, die in den Spielpausen ihr Können zeigten. Die jüngste Sportlerin dabei war gerade einmal sieben Jahre alt und wird wahrscheinlich nicht so schnell wieder vor einer solchen Kulisse mit so riesigem Jubel und Applaus antreten. Daher wird der Moment für sie wohl unvergesslich bleiben.
Für zusätzliche Stimmung sorgten die Honeybees Cheerleader des TV Jahn Wolfsburg. Die Nachwuchs-Cheerleaderinnen begleiteten den Einlauf der Spieler und mischten sich später unter das Publikum, um von dort aus die Zuschauer in Stimmung zu bringen. Gerade im letzten Drittel funktionierte das besonders gut - auch weil das Wolfsrudel noch einmal alles gab, um den schmerzenden Rückstand wieder aufzuholen, und aus allen Lagen auf das Tor der Ice-Bulls schoss.
Aber am Ende musste der Vorjahressieger den Cup an die Sportler der Polizei übergeben, die deutlich mit 5:2 (3:1, 1:1, 1:0) siegten. Wie die Organisatoren selbst betonten, war das aber an diesem Tag eigentlich nebensächlich, denn am Ende ging es allen Beteiligten hauptsächlich darum, Geld für den guten Zweck zu sammeln.
Insgesamt landeten rund 6900 Euro in den Spendenboxen am Eingang. Dieses Geld kommt in diesem Jahr der Jugendfeuerwehr Wolfenbüttel und dem Herzenswunsch-Krankenwagen der Malteser zugute, die unheilbar kranken Menschen damit Wünsche erfüllen. Dazu könne beispielsweise eine letzte Fahrt ans Meer oder ein Ausflug in die Heimat genauso gehören wie der Besuch einer Veranstaltung. Begleitet werden die Fahrten von speziell geschulten Ehrenamtlichen in einem entsprechend ausgerüsteten Krankenwagen.
Der Blaulicht Cup ist eine junge, aber dennoch beliebte Veranstaltung in Wolfsburg, die mittlerweile Jahr für Jahr mehr als 3000 Zuschauer zwischen den Jahren in die Eis-Arena lockt. „Die Veranstaltung erfordert Zeit und ein hohes Maß an ehrenamtlichen Einsatz“, wissen die Organisatoren. Doch die Stimmung und entsprechende Spendeneinnahmen hätten wieder einmal deutlich gemacht, dass sich der Einsatz lohnt. Eine Fortsetzung sei daher fest geplant.