Im März 2024 hatten die Planungen für den Bau begonnen, der erste Spatenstich erfolgte schon wenige Monate später, im November 2024. Oberbürgermeister Dennis Weilmann würdigte bei diesem Anlass die Relevanz des Projektes. „Die erste konkrete Baumaßnahme im Rahmen der Innenstadtentwicklung ist der Bau des Medical Office, das zur Belebung unseres Stadtzentrums beitragen wird“, sagte Weilmann. „Den Nordkopf und damit das Tor zur Innenstadt aufzuwerten, wird die Aufenthaltsqualität deutlich verbessern.“
Inzwischen ist bereits der Beginn der Bauarbeiten sichtbar. „Wir sind im Zeitplan“, so André Bühring, Geschäftsführer des gleichnamigen Architekturbüros auf WAZ-Anfrage. „Aktuell führt der beauftragte Generalunternehmer die vorbereitenden Maßnahmen für die Bauwerksführung durch.“ Denn ab Mitte Februar/Anfang März soll das Gebäude in die Höhe wachsen.
Das rund 1.500 Quadratmeter große Grundstück, auf dem das zukünftige Medical Office entstehen soll, befindet sich zwischen dem Innside-Hotel, dem Jobcenter, der Programmierschule 42 sowie einem Wohngebäude an der Bahnhofspassage. „Das Gebäude verfügt über fünf Vollgeschosse mit einer Grundfläche von rund 7.400 Quadratmetern“, kündigt der Geschäftsführer an.
Dabei soll die Audi BKK mit ihren 163 Beschäftigten der größte Mieter in dem fünfgeschossigen Bürokomplex werden. Im Erdgeschoss sollen die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger den Kundenbereich der Audi BKK vorfinden. Die Mitarbeitenden ziehen mit ihren Büros in die dritte und vierte Etage.
Die Krankenkasse, die auf der Suche nach einem Standort gewesen sei, sei auch der Grund dafür gewesen, dass die Wahl auf den Nordkopf fiel. „Die Stadt Wolfsburg bot dem Ankermieter dieses Grundstück an“, berichtet Bühring.
Zweitgrößter Mieter wird das Gesundheitsamt, das in die erste und zweite Etage ziehen wird. Im Erdgeschoss erwarten die Besucherinnen und Besucher mit der Bäckerei Cadera sowie einem Restaurant gastronomische Angebote. Zwei Arztpraxen sind zudem für die dritte und vierte Etage geplant. „Die Kosten für das Projekt liegen im Bereich eines zweistelligen Millionenbetrages“, informiert André Bühring.
Mehr als 25 Millionen Euro investierte Harald Vespermann mit seiner Projektgesellschaft Hajuliro in den Neubau. „Als regionaler Investor wollen wir in Wolfsburg investieren“, so Vespermann. „Mehr noch freut uns, dass wir die Initialzündung für das Zukunftsquartier Nordkopf mit dem Medical Office auslösen.“
Bis zum Baustart des Medical Office war es jedoch ein langer Weg: Nach der Signa-Insolvenz Ende 2023 wollte die Stadt Wolfsburg an der Planung rund um das Medical Office festhalten und machte sich daher auf die Suche nach neuen Einzelinvestoren. Ziel war es, ein nachhaltiges Quartier mit einer dichten Urbanität zu schaffen. Neben Handel, Gastronomie und Kultur sollten auch Wohnungen und Büros entstehen.
Die Beteiligten wollten für Reisende sowie Pendlerinnen und Pendler Versorgungsmöglichkeiten sowie Dienstleistungen anbieten. VW sollte Eigentümer wesentlicher Flächen werden. Das dänische Planungsbüro Henning Larsen Architects legte drei Entwürfe mit unterschiedlichen städtebaulichen Varianten vor. Im Rahmen einer Online-Befragung hatten die Wolfsburgerinnen und Wolfsburger die Möglichkeit, die Entwürfe zu kommentieren und zu bewerten. Von außen soll das Gebäude durch seine trapezförmigen Fassadenelemente herausstechen. In Richtung Heinrich-Nordhoff-Straße und Bahnhofspassage wird ein überdachter Arkadengang den Besucherinnen und Besuchern Regenschutz bieten. Zugleich soll der Eingang das Tor zum Kundenbereich der Audi BKK sowie den Haupteingang des Medical Centers bilden. Goldbeck ist verantwortlicher Generalunternehmer des Projektes.
Das Architekturbüro strebt derzeit eine Fertigstellung des Baus bis Mitte 2026 an. Zuvor realisierten die Mitarbeitenden des Unternehmens bereits Projekte wie die Office-Gebäude an der Hafenstraße oder auch den Campgemini Engineering Campus in Warmenau.