Für die Autostadt hatte Josephine Präger im vergangenen Jahr am Projekt von Volkswagen und dem Internationalen Auschwitz Komitee zum Erhalt der Gedenkstätte Auschwitz /Oswiecim in Polen teilgenommen und berichtete nun vor mehr als 300 geladenen Gästen aus Politik, Wirtschaft, Kultur und Gesellschaft von ihren Erlebnissen und Erfahrungen in Auschwitz. Die 25-Jährige betonte dabei auch die Entschlossenheit, die nicht nur, aber gerade auch jungen Menschen obliegt, „sich aktiv dafür einzusetzen, dass Antisemitismus, Rassismus und jegliche Form von Diskriminierung keinen Platz in unserem Alltag haben“.
Bundeskanzler Olaf Scholz, Bundesinnenministerin Nancy Faeser, der Israelische Botschafter in Deutschland, Ron Prosor, die Holocaust-Überlebenden Margot Friedländer und Ruth Winkelmann sowie viele mehr – sie alle lauschten gespannt den Ausführungen der Autostadt-Kollegin: „Mir wurde klar, wie berührt und persönlich betroffen Besucherinnen und Besucher der Gedenkstätte auch 80 Jahre nach dem Verbrechen immer noch sind und wie ihnen in Auschwitz und Birkenau das Ausmaß der Verbrechen deutlich wird. Unfassbar, dass es immer noch Menschen gibt, die Auschwitz und das, was dort geschehen ist, leugnen oder infrage stellen“, so Präger weiter.
Ihre Rede machte Mut und endete mit dem Appell, diesen Gedenktag zu nutzen, „an all die Menschen zu denken, die ihre Hoffnungen und Wünsche in der Vergangenheit, in der Gegenwart und in der Zukunft nicht leben dürfen. Setzen wir uns dafür ein, dass jeder die Möglichkeit hat, seine Träume zu verwirklichen“.Bundeskanzler Olaf Scholz dankte vor allem dem Internationalen Auschwitz-Komitee für seine Arbeit, die Zuwendung und Empathie mit den Opfern schaffe. Er betonte, wie wichtig es sei, die Geschichte der Zeitzeugen weiterzuerzählen, und hob dabei auch das Engagement von Volkswagen für die Gedenkstättenarbeit und von jungen Menschen wie Josephine Präger hervor.
Die Veranstaltung wurde künstlerisch begleitet von dem Pianisten Igor Levit, dem Trio to RememBer aus Kassel, von Anna Yoffe und Ante Sladoljev vom Staatstheater Braunschweig und Judit Lukács, Tochter der Auschwitz-Überlebenden Eva Fahidi aus Budapest.
Seit mehr als drei Jahrzehnten engagieren sich der Volkswagen Konzern und das Internationale Auschwitz-Komitee für das Projekt zum Erhalt der Gedenkstätte. Auszubildende und dual Studierende aus dem gesamten Unternehmen besuchen dabei die Gedenkstätte, helfen bei der Instandhaltung und Restaurierung und erfahren viel über die Ereignisse, die dort während des Zweiten Weltkriegs stattgefunden haben.
Josephine Präger ist eine von vielen Auszubildenden, die an dem Projekt teilgenommen hat, aber die einzige, die anlässlich der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Befreiung von Auschwitz-Birkenau eine Rede hielt.