„Für Volkswagen sind die Händler der bedeutsamste Kontaktpunkt zu den Kundinnen und Kunden“, erklärt eine Volkswagen-Sprecherin auf entsprechende Anfrage. Aber: Online-Vertrieb spielt laut dem Unternehmen grundsätzlich auch eine wichtige Rolle.
Volkswagen setzt auf die Verknüpfung von Online- und Offline-Vertriebskanälen. Zusätzlich gibt es einen digitalen Marktplatz, auf dem auch die Händler vertreten sind. Dadurch sollen die Kundinnen und Kunden nahtlos zwischen beiden Welten wechseln können. „Egal ob sie im Autohaus, auf dem heimischen Sofa oder gerade unterwegs sind, egal ob es um allererste Infos zum nächsten Auto, dessen Finanzierung oder das konkrete Kennenlernen aller Funktionen des Neuwagens geht“, verdeutlicht die Sprecherin.
So können Interessierte zum Beispiel ihr Auto online konfigurieren und anschließend zum Händler gehen, um vor Ort noch ein Beratungsgespräch zu führen. Das konfigurierte Modell kann der Händler mittels eines Codes abrufen. Dafür hat die Marke ein komplettes digitales System entwickelt, das das komplette Leben des Fahrzeugs abdeckt - vom Kauf über die Wartung bis zum Verkauf.
Die Händler wiederum können sich auf dem digitalen Marktplatz mit individuellen Online-Auftritten präsentieren und ihre Neu- und Gebrauchtwagen anbieten.
Die Vermarktung über digitale Kanäle soll laut Volkswagen über alle Regionen hinweg ausgeweitet werden. Ein Schwerpunkt: Die Marke will die Online-Auftritte weiterentwickeln und diese parallel mit den Apps und Handelssystemen sowie den Finanzierungs- und Leasingangeboten der Volkswagen Financial Services verknüpfen.
Dass das Thema Online-Autoverkauf eine immer wichtigere Rolle einnimmt, bestätigt eine Studie der MHP Management- und IT-Beratung. Zwischen 2020 und 2023 sei die Zahl der Online-Verkäufe um 144 Prozent gestiegen. Die Porsche-Tochter kommt in der Studie aber auch zu dem Ergebnis, dass vor allem bei den etablierten Automobilherstellern, aber auch bei einigen Online-Handelsplattformen noch Handlungsbedarf besteht.
„Während viele neue Anbieter von Elektrofahrzeugen mit klar strukturierten, intuitiven Websites überzeugen, kämpfen sowohl viele etablierte Hersteller als auch manche Online-Handelsplattformen weiterhin mit Schwächen in der digitalen Customer Journey“, lautet die Schlussfolgerung der „Online Car Sales Benchmark-Analyse 2025″, für die 18 Expertinnen und Experten aus der Automobilbranche anonym befragt wurden. Sie haben sich direkt oder indirekt in ihrem Berufsalltag mit den Themen Online Sales und Direktvertrieb befasst.Eine Schlussfolgerung der Studie: Vor allem fehlende Übersichtlichkeit und intransparente Prozesse führen zu Kaufabbrüchen. Hier müssten die etablierten Hersteller teilweise aufholen. Der Grund: Die Erwartungshaltung der potenziellen Käufer ist eine andere als früher. Online-Kundinnen und Kunden wollten das gleiche Kauferlebnis haben wie bei herkömmlichen E-Commerce-Erlebnissen, was den Kreis in Richtung Amazon schließt.„Je besser der Kunde versteht, was genau der Prozess eines digitalen Autokaufs umfasst, desto sicherer fühlt er sich bei seiner Entscheidung, sein neues Fahrzeug vollständig online zu erwerben“, sagt Maurice Tennekes, Senior Manager im Bereich Customer Experience bei MHP.