Die Synode besteht aus 63 Mitgliedern, von denen lediglich 16 als Pastorin oder Pastor ordiniert sind. Zusammen mit den Kirchenvorständen aus den Gemeinden stellt dieses Gremium eine Dienstgemeinschaft aus hauptamtlich und überwiegend ehrenamtlich Mitwirkenden dar. Damit spiegele sie die Vielfalt der Lebensverhältnisse und Kirchengemeinden wider. Gemeinsam wollen sich die Mitglieder auf den Weg machen, um das kirchliche Leben im Kirchenkreis zu gestalten.
Im griechischen Wortsinn bedeutet Synode genau das: „Gemeinsamer Weg.“ Um in dieser Glaubensgemeinschaft als Einheit die Vielfalt der kirchlichen Angebote zu gestalten, bildet die Synode Fachausschüsse. Auch diese kirchenpolitische Struktur wurde bei der Versammlung neu formiert. Jeder bringe sich dabei mit seinen Gaben und Fähigkeiten ein. Besonders herausfordernde Themen wie die Gebäudebedarfsplanung aus dem Bauausschuss und die Personalstellen, mit denen sich der Personalausschuss befasst, werden die Kirchenpolitiker beschäftigen.
„Die Rechnung ist einfach“, sagt Superintendent Christian Berndt, „bei steigenden Kosten und weniger Einnahmen müssen wir umdenken.“ Dieses Umdenken beinhalte etwa Fusionen von Kirchengemeinden und auch den Verkauf von kirchlichen Gebäuden. Während viele der bestehenden Gemeindeglieder sich ehrenamtlich für den Erhalt ihrer kirchlichen Dienste wie zum Beispiel der Ehe-, Familien- und Lebensberatung, der Telefonseelsorge, der Kirchenkreissozialarbeit, den Kindertagesstätten oder der Familienbildungsstätte stark machen, steigen die Zahlen der Kirchenaustritte.
Kai Oltshausen setzt sich seit 24 Jahren für die vielfältigen Angebote der Kirche ein. Erneut wurde der Lehrer für Latein und Geschichte am Gymnasium Hankensbüttel zum stellvertretenden Vorsitzenden des Präsidiums gewählt. „Wenn wir nicht im Glauben zusammenhalten und Kirche im großen Zusammenhang denken, dann können wir die Menschen nicht mehr erreichen“, sagt er. Anne Zachow, Kirchenvorstandsvorsitzende aus Heiligendorf und ehemalige Landtagsabgeordnete der CDU, möchte auch weiterhin in der Synode mitarbeiten – nur nicht mehr an der Spitze: „Das Parlament muss sich verjüngen.“ Ausschließlich alte Gesichter vorne zu sehen, spräche ihrer Ansicht nach nicht für moderne Kirche.
Aus dem Kirchenkreisvorstand gegangen ist Tilman Heidrich. Der Pastor aus Fallersleben/Mörse steht kurz vor seinem Ruhestand und blickt auf eine gute Zusammenarbeit zurück: „Die Arbeit im KKV hat mir Spaß gemacht.“ Während in der weltlichen Politik viel Uneinigkeit und Spaltung herrscht, lässt die Stimmung auf der Kirchenkreissynode die Annahme zu, dass gerade die vielen Herausforderungen die Einheit fördere. Frohen Mutes wollen sie gemeinschaftlich Wege gehen, damit Kirche weiterhin ein Ort der Beständigkeit besonders in unsicheren Zeiten sein kann.