Die derzeit recht gute Auftragslage ist nur ein Grund für die Sonderschichten. Begünstigt wird der Umstand auch durch eine stabilere Teileversorgung. Im vergangenen Jahr hatte gerade dieser Punkt immer wieder dafür gesorgt, dass die Golf-Fertigung für die Tiguan-Fertigung zurückstecken musste. Hintergrund ist, dass der Tiguan weltweit nachgefragt ist, während der Golf vor allem in Europa und insbesondere in Deutschland nachgefragt ist.
Geplant ist jetzt folgendes: Montaglinie 1 fährt an den beiden Samstagen vor Ostern am 5. und 12. April eine zusätzliche Frühschicht. Das gilt auch für die Wagenfertigstellung. Der Karosseriebau für die T-Modelle fährt entsprechend die gleiche Frühschicht.
An Montagelinie 4, der zweiten T-Linie, sind hingegen zwei zusätzliche Nachtschichten an einem Sonntag geplant. Und zwar am 13. und 27. April. Der Karosseriebau fährt entsprechend die gleichen zusätzlichen Schichten und auch die Lackiererei in Halle 9 hat an diesen Tagen zusätzliche Nachtschichten.
Für die Golf-Fertigung an Montagelinie 3 sind im April sogar drei Frühschichten angesetzt. Jeweils samstags am 5., 12. und 26. April ist dies geplant. Die gleichen Sonderschichten sind für die Wagenfertigstellung sowie dem Karosseriebau der G-Modelle vorgesehen.
Die Lackiererei in Halle 15b fährt freitags am 4., 11. und 25. April zusätzliche Nachtschichten. Weitere Frühschichten für die darauffolgenden Samstage anteilig geplant. Die jeweiligen Sonntage darauf werden zusätzliche Nachtschichten anteilig gefahren.
Diese Regelungen für die Sonderschichten gelten auch im entsprechenden Umfang für die Werklogistik und -steuerung, die Qualitätssicherung in der Fertigung, die Fahrzeugvorbereitung und Sonderprozesse sowie der Kunststofftechnik und dem Fahrwerk im Werk Wolfsburg.
Für die Beschäftigten an den beiden Montagelinie 4 sind die Sonderschichten an sich nichts Besonderes. Zusätzliche Schichten sind dort inzwischen fast Usus. Seit dem 19. Januar werden an dieser Linie jede Woche zusätzliche Schichten gefahren. Lediglich am 2. Februar war keine Mehrarbeit vorgesehen.
So sind an Montagelinie 4 an fünf Sonntagen im März zusätzliche Nachtschichten geplant, beginnend mit dem 2. März und endend mit dem 30. März. Für den März sind außerdem drei zusätzliche Frühschichten vereinbart.
Ein Blick in die Neuzulassungen für Tiguan und Golf im Januar in Deutschland bestätigt zumindest eine stabile Nachfrage nach den beiden Modellen. Der Golf kommt auf 9.932 Neuzulassungen und der Tiguan auf 6.396.
Was die Zukunft des Golfs in Wolfsburg angeht, hat diese bekanntlich ein Ablaufdatum. Im Jahr 2027 soll diese auslaufen und nach Mexiko verlagert werden. Damit endet eine Ära von mehr als 50 Jahren Golf-Fertigung im Wolfsburger Stammwerk. Zumindest scheint, wenn auch die Teileversorgung gut funktioniert, das Modell bis dahin noch für gute Auslastung im Werk zu sorgen. Vor allem auch im Zusammenspiel mit dem Tiguan. Die Frage bleibt, ob sich dieser Trend über das Jahr verstetigen wird. Genügend politische und wirtschaftliche Unwägbarkeiten gibt es, die das verhindern können.