Der ein oder andere wird in Anbetracht der Nachrichten der vergangenen Monate mit einer Bewerbung gezögert haben. War doch auch die Zahl der Ausbildungsplätze sowie Plätze für das duale Studium eines der Themen der Tarifverhandlungen. Beide Seiten konnten sich aber am Ende auch in diesem Bereich einigen.
Die Zahl der Ausbildungsplätze innerhalb der Volkswagen AG wird ab 1. Januar 2026 reduziert. An den sechs Standorten Braunschweig, Emden, Hannover, Kassel, Salzgitter und Wolfsburg werden dann insgesamt 600 Ausbildungsplätze angeboten. Darunter fallen sowohl dreijährige Ausbildungsberufe als auch 50 Plätze für duale Studiengänge.
Damit reduziert sich die Zahl der Ausbildungsplätze ab 2026 um rund 420 Stück. Gleichzeitig konnte die IG Metall eine Erhöhung der Ausbildungsvergütung ab März 2025 um 140 Euro durchsetzen. Ursprünglich wollte das Unternehmen die Zahl der Ausbildungsplätze wohl in weitaus größerem Umfang reduzieren, heißt es vonseiten Arbeitnehmervertretung.
Es ist aber auch so, dass es für die Volkswagen AG in den vergangenen Jahren immer schwieriger wurde, alle Ausbildungsplätze im Rahmen der alten Regelung überhaupt zu besetzen. Von 1.150 möglichen Plätzen waren 2024 noch 989 vom Unternehmen besetzt worden. Wichtig: Die Übernahme nach erfolgreicher Ausbildung soll Regel bleiben. Voraussetzung ist, dass sogenannte qualitative Übernahmekriterien erfüllt werden, heißt es entsprechend im Tarifvertrag.
Außerdem sollen bei Volkswagen in Zukunft 50 Plätze zur Einstiegsqualifikation angeboten werden. 2025 werden als Pilot laut Tarifvertrag 20 Plätze angeboten. Im Anschluss wollen die Tarifpartner den Versuch zusammen auswerten.
Über ihre Bewerbungsmöglichkeiten können sich die Interessierten jetzt auch mithilfe des Ausbildungskompasses informieren. Das digitale Instrument kann Unentschlossenen, vor allem aktuelle Schulabsolventinnen und -absolventen, Orientierung bieten, indem die eigenen Interessen, Stärken und Kompetenzen einem passenden Berufsfeld zugeordnet werden.
Bei dem Online-Kompass handelt es sich um eine Eigenentwicklung bei Volkswagen. Sie soll als spielerische Orientierungshilfe dienen. „Das Angebot soll die möglichen Perspektiven anhand der eigenen Persönlichkeit und Vorstellungen für die berufliche Zukunft aufzeigen – und direkt über die verschiedenen Ausbildungs- und Berufswege bei Volkswagen informieren“, heißt es.
Damit die Nadel des Ausbildungskompass ausschlagen kann, befasst sich der erste Teil des Instruments zunächst mit den eigenen Vorstellungen der Interessierten zum möglichen Berufsalltag. Ist man zum Beispiel eher der Typ Schrauber, der an Autos arbeiten will oder arbeitet man eventuell lieber am Schreibtisch und vergleicht Angebote?
Nach diesen Einstiegsfragen wird im zweiten Teil eine genauere und differenziertere Einschätzung verlangt. Diese geschlossenen Fragen müssen mit Ja, Nein oder Vielleicht beantwortet werden. Im Anschluss werden die Antworten prozentual ausgewertet und eine Liste mit drei geeigneten Berufen gegeben, mit einem Klick gibt es detailliertere Angaben. In einer Übersicht wird angezeigt, an welchen Standorten diese Ausbildungen möglich sind. Wer sich bewerben will, kann dann über einen Link direkt zu weiteren Informationen und kann sich über die Internetseite Volkswagen-Karriere bewerben.