Wie misslich die Toiletten-Situation für Menschen, die auf einen barrierefreien Zugang angewiesen sind, seit Jahren am Allersee ist, verdeutlicht Yannik Spyra. Der 34-Jährige ist Mitglied im Beirat für Inklusion und Teilhabe. „Die bisherige Situation sorgt dafür, dass man sich nicht frei fühlt, wenn man die schöne Umgebung als Naherholungsgebiet genießen will“, sagt er. „Auch die Gastronomie kann man nicht genießen, das schränkt ein.“ Letztlich halte es davon ab, den Allersee zu besuchen.
Früher sei häufig darauf verwiesen worden, dass der Kolumbianische Pavillon ja über eine Toilette verfüge. „Das ist jedoch keine öffentliche Toilette und immer abhängig vom Betreiber“, sagt Spyra, der sich gewundert hat, dass beim Bau der Toiletten-Anlage am Beachvolleyballfeld nicht darauf geachtet worden sei, sie barrierefrei zu gestalten. Die neue Toiletten-Anlage werde einen riesigen Mehrwert für alle haben, da sie auch winterfest sein soll.
Bereits seit November ist die westliche Promenade am Allersee wegen Bauarbeiten gesperrt. Nach ursprünglichem Zeitplan sollten die Arbeiten eigentlich Ende März abgeschlossen sein. Die SPD-Fraktion wollte in der Ratssitzung von der Verwaltung wissen: Warum gehen die Bauarbeiten trotz monatelang vorhandener Sperrung nur so schleppend voran? Bereits im Juni 2024 habe der Rat den Neubau einer WC-Anlage am Nordufer des Allersees beschlossen, sagte Ratsherr Ralf Krüger. In der Begründung habe gestanden, dass die Toiletten-Anlage bereits in den Wintermonaten 2024/2025 zur Verfügung stehen sollte.
„Die Arbeiten an der Promenade sind im Winter durch insgesamt drei Wochen Frost und erhöhten Aufwand für nicht standfesten Baugrund verzögert worden“, sagt Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide. Zudem sei man abhängig von der Lieferzeit des Toilettengebäudes. Die Herstellung aller Flächen solle Anfang Mai abgeschlossen sein, so dass auch die Gehwege wieder freigegeben werden. Er sagt allerdings auch, dass Räumarbeiten sowie die Wiederherstellung der Rasenflächen auch noch den Mai in Anspruch nehmen werden.
Wer derzeit zu Fuß, mit dem Rad oder auf Inline-Skates den Allersee umrunden will, muss einer Umleitung folgen. Diese führt von Süden kommend über die Waldallee. Laut Stadt gibt es damit bislang keine Probleme.