Auf eine Neuheit blicken Besucher beim Betreten der Piazza: Der amerikanische Künstler Jason Hackenwerth hat einen hängenden Garten („Hanging Garden“) aus tausenden Latexballons gestaltet, er hängt frühlingshaft-farbenfroh neben der Weltkugel von der Piazzadecke herunter. Drei weitere hängende Gärten sind im Themenpark installiert.
Ein weiterer Blickfang ist das weiße Riesenei, das Besucher zum Mitmachen animiert: „Hier kann man sich per Stempel oder Fingerfarbe verewigen“, erklärt eine Autostadt-Mitarbeiterin. Natürlich verewigt sich auch die WAZ per schwarzer Fingerfarbe auf dem Ei. Im vergangenen Jahr konnten Besucher kleine Spiegel auf ein großes Ei kleben – dieses „Spiegel-Ei“ ist fertig und hängt über dem Wasserbecken am Porsche-Pavillon. Scheint die Sonne auf das Ei, reflektiert es das Licht in alle Richtungen – wie eine kultige Discokugel aus den 1970er Jahren.
Ein ähnlich schönes Lichtspiel hat der englische Künstler Bruce Munro erschaffen: Er hat künstliche Inseln („Waterlilies”) mit hunderten CDs gestaltet. Die schwimmen auf den Wasserflächen der Lagunenlandschaft und reflektieren das Sonnenlicht in vielen unterschiedlichen Farben. Nachteil beider Installationen: Ist der Himmel wolkenverhangen, wirken sie ziemlich trist.
Gegen den Wolken-Blues helfen ein kleines Kirschblütenwädchen und der sogenannte „Vertical Garden“: 80 „Türme“, in den verschiedene Pflanzen wachsen – wie Nelken, Rhabarber und Feldsalat. Nebenan steht wieder das Gewächshaus: Dort können sich Besucher Kräuter wie Bergminze, Salbei, Thymian, Lavendel und Blut-Weiderich mitnehmen. „In einem biologisch abbaubaren Topf“, erklärt Mitarbeiter Ubbo Wieneke. „Und alles bienenfreundlich.“ Das heißt: Bienen lieben diese Kräuter und werden künftig Stammgäste im jeweiligen Garten sein.
Die Wolfsburgerin Anja Suczynski probiert es aus und nimmt sich Blut-Weiderich für den eigenen Garten mit. „Eine schöne Idee“, findet sie. Und ein schönes Andenken an den Frühlingsbesuch in der Autostadt. Eine schöne Geschenkidee ist auf dem benachbarten kleinen Frühlingsmarkt zu finden: Dort kann man einen zusammenfaltbaren Papposterhasen kaufen. „Nach Ostern klappt man ihn zusammen und verstaut ihn, um ihn im nächsten Jahr wieder hervorzuholen und wiederzuverwerten“, sagt ein Verkäufer.
Ein echter Nasenschmeichler ist seit Jahren zu Frühlingsbeginn der Dufttunnel der Autostadt: „Die begehbare Röhre ist mit 2.160 Blumentöpfen bepflanzt und verströmt intensiven Blütenduft“, erklärt eine Autostadt-Mitarbeiterin. Aktuell blüht der Goldlack, in den kommenden Wochen folgen Hornveilchen, Vanilleblumen und Lavendel.
Hingucker sind auch die 37 Rieseneier, die im Themenpark verteilt stehen. Sie wurden von verschiedenen Künstlern gestaltet. Diesmal neu sind die Spiegel-Eier des niederländischen Designers Marcel Wanders. Sie sind beweglich und lassen sich in alle Richtungen biegen. Ein besonderer Spaß vor allem für Kinder. „Die Autostadt lässt sich immer wieder etwas Neues einfallen“, sagt Besucher Eberhard von der Heide. „Das finde ich gut.“
Junge Besucher finden vor allem zwei Dinge gut: die Kinderkartbahn und die 18,50 hohe Rutsche am Zeithaus. Apropos Zeithaus: Davor steht ein Lamborghini Miura im Glaskasten, darüber prangt der Schriftzug „demnächst im Zeithaus“. Ende April soll eine Sonderausstellung mit historischen Sportwagen der italienischen VW-Tochter zu sehen sein. Manche Besucher hingegen wundern sich, warum zum 50. Geburtstag des Polo keine Jubiläums-Ausstellung zum kleinen Bruder des Golf geplant ist. 2024 wurde der Golf 50 – und die Autostadt feierte ihn mit einer großen Sonderausstellung.
Übrigens: Auch in diesem Jahr können Familien auf Ostereiersuche in der Autostadt gehen. Täglich werden Eier auf dem Gelände der Autostadt versteckt – wer eines findet, kann es gegen einen Osterkorb eintauschen.
Wie im vergangenen Jahr endet das Frühlingserwachen in der Autostadt am Ostermontag (21. April) um 14 Uhr wieder mit einem klassischen Konzert auf der Piazza. Das NDR Jugendsinfonieorchester spielt zwei Meisterwerke der Orchesterliteratur: die 4. Sinfonie von Johannes Brahms und die Strawinskys Suite „Der Feuervogel“. Beide Werke sollen zum Lieblingsrepertoire der jungen Musiker gehören. Geleitet wird das 75-minütige Konzert von Orchester-Chef Stefan Geiger.
Karten gibt es zum Preis von 23 Euro im Ticketshop der Autostadt. Einlass ist ab 13.30 Uhr, es gibt freie Platzwahl.