Im „Mozartbogen“ entstehen87 neue Mietwohnungen
VW Immobilien saniert Gebäudekomplex aus den 1960er Jahren und verspricht „bezahlbare“ Mieten

Der Mozartbogen in Fallersleben: VW Immobilien saniert 87 Mietwohnungen. Im Frühjahr 2026 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.Foto: Gero Gerewitz
Fallersleben. Die größte Baustelle in Fallersleben liegt an der Mozartstraße 15-16: Hier erneuert und verschönert Volkswagen Immobilien (VWI) aktuell 87 Mietwohnungen. Im kommenden Herbst soll die Vermarktung starten, im Frühjahr 2026 will VWI das Großprojekt abgeschlossen haben.

Fallersleber nennen den Gebäudekomplex an der Mozartstraße wegen der Bauform seit vielen Jahren schon „Mozartbogen“. Fertiggestellt wurde der Mozartbogen 1964. Wie es damals üblich war, wurde mit viel Asbest gebaut - heute weiß man, dass dieses Material gesundheitsschädlich ist. „Deshalb machen wir das komplette Gebäude asbestfrei“, betont Sebastian Sojka, Projektleiter Mozartbogen.

Mit der Planung begonnen habe man schon vor Jahren, teilt VWI-Pressesprecher Tobias Fruh auf AZ/WAZ-Anfrage mit. Schließlich seien 87 Wohnungen vermietet gewesen. „Wir haben den Mietern Wohnungen in anderen Objekten angeboten.“ Viele hätten das Angebot angenommen, andere hätten sich Eigenheime gebaut oder seien weggezogen. „Schon jetzt haben wir über 200 Interessierte für die 87 Wohnungen“, sagt Fruh. „Darunter auch viele, die vor der Sanierung dort gewohnt haben.“

Mit den Rohbauarbeiten sei man fertig, berichtet Projektleiter Sebastian Sojka. Weil man die Balkone vergrößern wollte, habe man sie nach vorne geholt. So entstehe mehr Wohnraum. „Aber dafür war auch ein neues Fundament notwendig“, erklärt der Experte. Das habe man per Pfahlgründung erledigt - Pfähle stünden auf einem separaten Fundament nur für die Balkone. Die seien auch deutlich größere als die vorherigen Balkone.

Auch mit den Laubengängen sei man fertig, die Fenster mit Dreifachverglasung im ersten Bauabschnitt seien schon eingesetzt. Die neuen Fenster seien wesentlich breiter als die vorherigen, was die Wohnungen viel heller mache. „Jetzt ist der Innenausbau an der Reihe“, sagt Sebastian Sojka. Elektro, Heizung, Sanitär. In rund einem Jahr will Sojka mit allen Arbeiten fertig sein. Dazu gehören übrigens auch die Außenanlagen des achtstöckigen Gebäudekomplexes. „Hier versuchen wir so viel wie möglich zu erhalten, aber wir wollen die Grünanlagen auch deutlich aufwerten.“

Insgesamt entstehen laut VW Im mobilien im Mozartbogen 87 moderne Wohnungen, jede Wohnung habe einen eigenen Balkon. „Es ist zudem das einzige Gebäude in Fallersleben, in dem man jedes Stockwerk mit dem Fahrstuhl erreichen kann“, so Sojka. Dafür gebe es zwei Fahrstühle im Komplex.

Geplant sind 66 Dreizimmer-Wohnungen mit jeweils rund 73 Quadratmetern Wohnfläche und 19 Zweizimmer-Wohnungen mit 65 bis 69 Quadratmetern Wohnfläche. Im obersten Geschoss entstehen zudem zwei Vierzimmer-Wohnungen mit jeweils rund 110 Quadratmetern Wohnfläche. Elf Wohnungen seien barrierefrei, alle übrigen seien barrierefrei zugänglich und würden über barrierearme Grundrisse und Bäder verfügen, heißt es auf der Internetseite von Volkswagen Immobilien.

„Uns war es wichtig, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen“, betont Tobias Fruh. Das Dach werde begrünt und mit Photovoltaik versehen. Wegen der energieeffizienten Bauweise würden auch die Nebenkosten relativ gering ausfallen. Konkrete Kalt- oder Warmmieten möchte nicht VW Immobilien noch nicht verraten. Nur so viel: Es seien zwar neue Wohnungen, aber man werde keine Neupreis-Mieten verlangen. Allerdings gehört Fallersleben zu den beliebtesten Wohnlagen in Wolfsburg, so dass künftige Mieter vermutlich ein Fallersleben-Aufschlag zahlen müssen.

Für Volkswagen Immobilien ist der Mozartbogen nicht nur aufgrund der immensen Dimension eine ganz besondere Baustelle. Sondern auch wegen eines Projekts der VWI-Unternehmenskommunikation: Deren Mitarbeiter Tobias Fruh und Julian Misiek drehen kurze Filme von den jeweiligen Baufortschritten und laden sie auf Social Media-Kanälen wie LinkedIn, Facebook und Instagram hoch.

Im Mittelpunkt steht dabei jeweils Projektleiter Sebastian Sojka, der die Zuschauer die einzelnen Maßnahmen erklärt. Auch eine Drohne kommt zum Einsatz, um Luftaufnahmen von den Bauarbeiten zu erstellen. Diese Kurzfilmreihe will Volkswagen Immobilien bei einem Expertentreffen als innovatives Marketing-Projekt vorstellen. „Uns geht es um eine größtmögliche Transparenz“, betont Tobias Fruh. „Wir wollen der Öffentlichkeit den Fortschritt der Baumaßnahmen zeigen.“

Nicht zuletzt sind die Anwohner an der Mozartstraße gemeint, die fast zwei Jahre lang Baulärm ertragen müssen: „Manches lässt sich leider nicht vermeiden“, sagt Projektleiter Sebastian Sojka. Aber man versuche schon, so „leise“ wie möglich zu arbeiten.

Nach eigener Aussage investiert VWI pro Jahr 17 bis 20 Millionen Euro in die Instandhaltung seiner Gebäude. Ein ähnlich großes Projekt wie der Mozartbogen ist in der näheren Zukunft nicht mehr geplant, „eher kleinere Projekte“, heißt es bei VWI.

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