Zur Erinnerung: Zu Beginn der Planung des XXL-Neubaugebietes Sonnenkamp zwischen Nordsteimke, Reislingen-Südwest und Hehlingen haben alle Ortsräte ein tragfähiges Verkehrskonzept von der Stadt Wolfsburg gefordert. Die Kommunalpolitiker hatten die Befürchtung, der zusätzliche Verkehr ins und aus dem Baugebiet werde gemeinsam mit dem Pendlerverkehr die betroffenen Straßen überlasten. Zumal der Ortsrat Barnstorf/Nordsteimke die Herabstufung der Nordsteimker Straße zur städtischen Straße durchgesetzt hat. Das heißt: Sie fällt als Weg für Pendler- und Durchgangsverkehr weg.
Die Folge: Der komplette Verkehr aus Richtung A2/Ochsendorf wird über die L 290 fließen. Die Stadt schlug vor Jahren vor, genau diese Landesstraße verlegen zu lassen, um Knotenpunkte wie die Sandkrugkreuzung nicht zu überlasten. Doch das Land legte sein Veto ein, nach Informationen unserer Zeitung war ihm das Millionenprojekt schlicht zu teuer. In einer Vorlage der Verwaltung heißt es jetzt dazu: „Für diese Variante konnte keine Einigung mit dem Land Niedersachsen erzielt werden. Da auch die Kostenübernahme durch das Land abgelehnt wurde und keine geeigneten Fördermittel eingeworben werden konnten, ist die Variante für die Stadt Wolfsburg finanziell nicht realisierbar.“
Nun hat anscheinend die Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr eine andere Lösung vorgeschlagen, die deutlich günstiger zu verwirklichen ist: Ausbau von Kreuzungen/Knotenpunkten. Ausgebaut werden sollen konkret die Kreuzung Marie-Curie-Allee/Dieselstraße, Sandkrugkreuzung, L 290/Von-Droste-Hülshoff-Straße (Reislingen-Südwest) sowie der Knotenpunkt L290/K36. „Mit dem Ausbau soll die Leistungsfähigkeit der Kreuzungen erhöht werden“, heißt es in der Vorlage weiter. „Mehr Autos sollen in der gleichen Zeit die Kreuzungen passieren können.“
Im Rahmen der sogenannten „Entwurfsplanung“ soll der dafür notwendige Flächenbedarf pro Kreuzung ermittelt werden – durch eine Erhöhung der Zahl der Fahrstreifen, beispielsweise zusätzliche Abbiegespuren. Auch Kreisverkehre seien denkbar. „Mit dem Verkehrskonzept Süd-Ost betrachten wir alle Verkehrsarten ganzheitlich, entwickeln aber für jede eine individuelle Lösung“, sagt Oberbürgermeister Dennis Weilmann. Für die Sandkrugkreuzung habe man bereits mehrere Optionen geprüft, hier verfolge man den „Ausbau im Bestand weiter“.
„Mit dem Ausbau der Knotenpunkte schaffen wir die notwendige Kapazität, damit sich der Autoverkehr auch verlagern kann.“ Kai-Uwe Hirschheide, Erster Stadtrat und Stadtbaurat, ergänzt: „Unser Ziel ist es, für jede Kreuzung die technisch und wirtschaftlich sinnvollste Lösung zu finden – angepasst an die örtlichen Begebenheiten und mit Blick auf die Zukunftsfähigkeit der Infrastruktur." Die Ausschreibung der Planung soll 2025 erfolgen, die Planung selbst 2026, mit dem Baustart ist laut Stadt frühestens Ende 2027 zu rechnen.
Mit dem Thema beschäftigt sich der Ortsrat Neuhaus/Reislingen am Mittwoch, 21. Mai (18.30 Uhr, Bürgerzentrum Reislingen-Südwest). Am Donnerstag, 22. Mai, berät der Ortsrat Hehlingen (19 Uhr, Mehrzweckhalle) über das Thema. Am Dienstag, 27. Mai, kümmert sich der Ortsrat Vorsfelde (18.30 Uhr, Schützenhaus) um dieses Thema. Am Donnerstag, 5. Juni, tagt der Planungs- und Bauausschuss der Stadt Wolfsburg (16 Uhr, Ratssitzungssaal). Die endgültige Entscheidung soll der Rat der Stadt am Mittwoch, 18. Juni, treffen (16 Uhr, Ratssitzungssaal).