Die Raupen des EPS schlüpfen, wenn die Temperaturen allmählich steigen. Die allgemeine Klimaerwärmung begünstigt die Vermehrung der wärmeliebenden Insekten. Betroffen sind ausschließlich Eichen. Der EPS bevorzugt freistehende und von der Sonne beschienene Bäume. Tagsüber verstecken sich die Tiere in den Nestern. Abends wandern sie als Prozession vom Nest in die Baumkrone und fressen die Blätter.
Stehen vom EPS befallene Eichen im öffentlichen Bereich, ist die Kommune, also die Stadt Wolfsburg, ist für die Verkehrssicherheit der Bäume zuständig, es werden Warnschilder aufgestellt und die befallenen Eichen von den Raupen befreit.
„Zur Bekämpfung der EPS wird die für Bäume schonendste Methode, das Absaugen der Nester, seit mehreren Jahren in Wolfsburg angewandt. Des Weiteren werden die natürlichen Fressfeinde vermehrt gefördert. Hierzu gehören Vogelarten wie die Meise, die mithilfe von Nistkästen angesiedelt werden soll“, teilte Jan-Niklas Schildwächter, Pressesprecher der Stadt Wolfsburg mit.
Wurden EPS-Nester an Bäumen im Stadtgebiet von Wolfsburg festgestellt, so werden diese mittels Markierbändern mit der Aufschrift „Allergiegefahr durch Eichenprozessionsspinner“ beziehungsweise „Vorsicht Eichenprozessionsspinner“ gekennzeichnet.
„So ist für alle ersichtlich, dass sich an dem Baum ein Nest befindet und dieses der Stadt Wolfsburg bereits bekannt ist. Das Nest sowie das Markierband werden nach dem Absaugen der Nester zeitnah durch eine beauftragte Firma entfernt. Diese Kennzeichnung der Bäume hat sich bewährt und wird daher fortgesetzt“, informiert Schildwächter.
Wie stark der Befall durch den EPS in diesem Jahr ist, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht gesagt werden. Witterungsbedingt könne es von Jahr zu Jahr Unterschiede geben. Voraussichtlich im Juli stünden im Rahmen eines Nester-Monitorings erste Zahlen fest. In den vergangenen Jahren wurden laut der Pressestelle der Stadt durchschnittlich zwischen 20.000 und 25.000 Euro für die EPS-Bekämpfungsmaßnahmen ausgegeben.
Wer Eichenprozessionsspinner entdeckt, sollte nicht in Kontakt mit den Gespinstnestern kommen, also das Nest nicht anfassen. Aber auch durch den Wind können die Gifthaare der Raupen auf die Haut und in die Atemwege des Menschen geweht werden und unangenehme Reaktionen hervorrufen. Dazu zählen Hautirritationen mit Juckreiz, Atembeschwerden und Augenreizungen.
Um sich zu schützen, rät die Stadt Wolfsburg bei erwiesener Empfindlichkeit, körperbedeckende Kleidung zu tragen, wenn möglich befallene Eichen zu meiden sowie Raupen und deren Nester nicht zu berühren. Bei starkem Juckreiz nach Berührung hilft viel kaltes Wasser. Bei Auftreten stärkerer gesundheitlicher Beschwerden sollte ein Arzt aufgesucht und auf den Raupenkontakt hingewiesen werden.
Die Symptome können durch Medikamente gemildert werden. Kleidung, an der Raupenhärchen haften, sollte bei mindestens 60 Grad gewaschen werden. Nach Kontakt mit den Raupenhaaren wird ein sofortiger Kleiderwechsel und anschließend ein Duschbad mit Haarwäsche empfohlen.
Wer eine Eiche im Garten stehen hat und einen EPS-Befall feststellt, sollte umgehend tätig werden und einen entsprechenden Dienstleister beauftragen. Auf nichtöffentlichen Flächen ist nicht mehr die Kommune, also die Stadt Wolfsburg, zuständig sondern die jeweiligen Grundstückseigentümer sind selbst in der Verantwortung.
Achtung: Laut niedersächsischem Gesundheitsministerium wachsen den Raupen zwischen Ende Mai und Mitte Juni die gefährlichen Brennhaare. Das können bis zu 600.000 Stück pro Raupe sein. Die Haare sind zum Teil unsichtbar. Das Ministerium rät daher, dass bei allen Arbeiten an EPS-Nestern vorbeugend Schutzausrüstung getragen werden müsse. Dazu gehörten Overalls, Handschuhe, Gummistiefel, Brille und geeigneter Atemschutz mit Partikelfilter.
Wer Fragen zum Thema Eichenprozessionsspinner hat, kann das Service-Center der Stadt Wolfsburg unter der Behördenrufnummer 115 oder per E-Mail an servicecenter@stadt.wolfsburg.de kontaktieren.