„Aus dem Gebäude machen wir ein Effizienzhaus Stufe 70, dazu gehört auch die Renovierung der Fassade, mit der wir gerade vorrangig beschäftigt sind. Zurzeit werden die rund 3.500 Quadratmeter Asbestplatten demontiert“, teilte Investor Teja Schönberger auf Anfrage mit. Anschließend wird die neue, deutlich dickere Isolierung an der Außenhülle angebracht.
Das Gebäude hat schon mehr als 60 Jahre auf dem Buckel und wurde in einer Zeit gebaut, als Energiesparen noch keine allzu große Rolle spielte. Für den Investor sind die Bauarbeiten daher auch ein Schritt in Richtung Nachhaltigkeit und Sicherheit.
Denn auch die Brandschutzauflagen werden auf den neuesten Stand gebracht. „Da haben wir schon einiges erledigt, unter anderem mussten Türen ausgetauscht oder zugemauert werden“, berichtet Schönberger.
Die große Herausforderung: „Wir führen die Renovierungsarbeiten in Vollvermietung durch. Deswegen müssen wir da sehr behutsam vorgehen und das gelingt uns auch sehr gut, weil wir ein Team vor Ort haben, das sich um die Mieter kümmert“, erläutert er.
Das heißt: Von innen werden die Wohnungen, sie haben zum Teil noch ältere Bäder, nur renoviert, wenn ein Mieter ausziehen sollte. Die Pläne des Investors kommen offenbar auf dem Markt an. „Wir haben bereits eine Warteliste für die Wohnungen“, sagt er. 20 Wohnungen in dem Haus seien von Schönbergers Firma bereits renoviert worden. 30 waren bereits auf neuerem Stand. Rund zwei Drittel der insgesamt 86 Wohneinheiten seien damit bereits modernisiert.
Besonders stolz ist Schönberger auf den künftigen Look des Hauses. Die Fassade wird mit goldfarbenen Platten verschönert. „Die Elemente sind schon vorgefertigt und werden in drei bis vier Wochen montiert“, informiert er. Die Fassade besteht dann künftig aus Aluminium-Elementen. Auch die Neuland setzt bei der Renovierung von „Don Camillo und Peppone“ auf dieses Material.
Der fertige Turm, der „Goldfinger“, wird sicherlich ein Hingucker. Die Fassade strahlt künftig in den Farben Schwarz, Glanzgold und Mattgold. Warum die ungewöhnliche Farbauswahl? „Ich fand die Idee witzig, von Asbest auf Gold zu wechseln“, erläutert Schönberger. Das Grau sei sehr hässlich gewesen, er wolle lieber etwas Lockeres. „Ich finde, man muss auch mal Highlights setzen und etwas machen, was richtig reinknallt.“
Doch bei den sanierten Wohnungen und der Hingucker-Fassade bleibt es nicht. Als sprichwörtliches i-Tüpfelchen ist auf dem Dach des Gebäudes die Roof-Top-Bar vorgesehen. Die Gastronomie soll als Café und Bar betrieben werden und durch eine „rustikal-mediterrane“ Einrichtung hervorstechen.
Zudem werde die Roof-Top-Bar über eine große LED-Decke verfügen. Besucher können drinnen sitzend eine Sky-Show erleben. Aber auch die Möglichkeit, draußen zu verweilen und die Aussicht über die Stadt zu genießen, soll es geben.
Schönbergers Plan ist, morgens zu öffnen und bis 13 Uhr ein Frühstück anzubieten. Nachmittags sollen die Gäste Kaffee und Kuchen genießen können, abends soll dann der Bar-Charakter im Vordergrund stehen. Darüber hinaus soll es während des gesamten Tages Kleinigkeiten zu essen geben. Die derzeitigen Planungen sehen eine Öffnung von Donnerstag bis Sonntag vor. Die Räume können als Event-Location für zum Beispiel Hochzeiten oder Geburtstagsfeiern gemietet werden.
Allerdings soll das Projekt auf dem Dach nicht mehr in diesem Jahr in Angriff genommen werden. „Erst müssen wir mit der Fassade und den anderen Arbeiten durch sein, das wird sonst zu viel auf einmal“, sagt der Investor. Das Jahr 2026 sei für eine Realisierung daher realistischer.
Das markante Hochhaus im Hohenstein gehörte einst zum über 10.000 Wohnungen umfassenden Bestand der städtischen Wohnungsgesellschaft Neuland. Diese suchte ab Herbst 2022 einen neuen Besitzer für den Wohnkomplex aus dem Jahr 1960. Schönbergers Immobiliengesellschaft bekam den Zuschlag und ist seit Mai 2024 Eigentümerin des 86 Wohnungen zählenden Gebäudes.