Wolfsburger Filmteam
dreht für Krimi-Serie „Früh, Spät, Nacht“
Crew um Olaf Levin hat mehrere Orte in der Stadt als Kulisse ausgewählt

Kris Michaelsen (von links), Christine Kutschera, Diana Hubel und Alexander Zerrath sind die Darsteller in der Krimi-Serie.Foto: Bettina Jaeschke
Wolfsburg. Wolfsburg bekommt eine eigene Krimi-Serie. Die Wolfsburger Produktionsfirma Filmburg um Regisseur und Produzent Olaf Levin dreht für „Früh, Spät, Nacht“. Schauplätze sind verschiedene Orte in der Volkswagenstadt. Unter anderem drehte das Team in der Polizeiinspektion in der Heßlinger Straße. Die echten Polizisten, die sonst als Kontaktbeamte oder in anderen Funktionen im Einsatz sind, durften bei der Szene die Statisten spielen.

In der Serie geht es um zwei Ermittler der Wolfsburger Polizei: Toni Greco (Kris Michaelsen) und André Frey (Alexander Zerrath). Frey wird aus Berlin nach Wolfsburg versetzt. Klar, dass er da erst einmal Fuß fassen muss. Er wird Greco zugeteilt, einer nicht ganz einfachen Persönlichkeit. Gemeinsam sind die beiden Ermittler hinter einer Bande her, die seit Kurzem in Wolfsburg ihr Unwesen treibt. Dabei geht es um Betrug und digitale Kriminalität.

Die Szene, die in der Polizeiinspektion gedreht wurde, handelt davon, dass dem Ermittler Greco sein neuer Kollege vorgestellt wird. „Und bitte“, sagt Levin und die Kamera läuft. Die Tür öffnet sich, herein kommt ein Mann, der einen Rollkoffer hinter sich herzieht: André Frey. Zielstrebig geht er zu seinem Platz und setzt sich. Vor dem versammelten Polizei-Kollegium steht Polizeichefin Dr. Sabine Brettschneider (Christine Kutschera). „Wie ihr schon mitbekommen habt, habt ihr einen neuen Kollegen“, stellt sie den Neuen vor. „Freut mich, Teil des Teams zu sein“, entgegnet dieser. Es dauert, bis die Szene im Kasten ist. Mal gibt es Versprecher, mal passt ein Detail nicht - doch irgendwann sind alle zufrieden.

Kurze Zeit später stellt sich erneut die Polizeichefin vor die Kollegen. Cyberkriminalität und Phishing lauten die Themen. „Leute, in Wolfsburg hat man Angst und das zu Recht“, sagt sie. Es gehe nicht um Einzelfälle, sondern es handele sich um organisierte Kriminalität. Wie die Sache ausgeht? Darauf dürfen die Zuschauer gespannt sein.

Bereits am 19. September wird eine Premiere der Pilotfolge im Delphin-Palast geben. Der Pilot soll eine Länge von etwa 30 bis 45 Minuten haben. „Anschließend wird alle zehn Tage eine neue Folge kommen, so dass nach Weihnachten der Fall aufgelöst wird“, sagt Levin. Jede neue Folge soll im Delphin-Palast als Vorfilm präsentiert werden.

Bereits seit einigen Wochen ist Levin mit seinem Team in Wolfsburg am Drehen. Gemeinsam mit anderen Filmemachern und Schauspielern aus der Region hat er den Plan umgesetzt, eine eigene Krimi-Webserie zu drehen.

Hintergrund des Entschlusses war, dass es Levin, der in Wolfsburg groß geworden ist, bedauerte, dass Wolfsburg häufig nicht gezeigt wird - weder im Fernsehen, noch im Kino oder beim Streamen. Zwar würden Phaeno oder Autostadt als „Science-Fiction“-Kulisse genutzt, aber dann würden sie nicht in Wolfsburg stehen, sondern an anderen Orten der Welt.

Daher beschloss er, etwas zu ändern und selbst tätig zu werden. Denn Themen wie die VW-Krise, eine angeblich fehlende Tradition beim VfL oder ein durchfahrender ICE würden immer wieder genannt. Doch seien das nicht die Dinge, die der typische Wolfsburger anderen über seine Stadt erzählen würde. Daher gelte es, ein anderes Wolfsburg zu zeigen. Ziel sei es, auch eine zweite Staffel der Krimi-Serie zu drehen.

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