„Wir sind sehr zufrieden“, betonte Autostadt-Sprecher Eric Felber im Gespräch mit unserer Zeitung. Zum 25. Geburtstag der Autostadt habe man ein besonderes Sommerfestival anbieten wollen und man freue sich, dass es so gut angenommen worden sei. Viele Konzerte seien sehr schnell ausverkauft gewesen. „Das Konzert von Roland Kaiser beispielsweise war innerhalb weniger Minuten ausverkauft“, so Felber. Trotzdem hatte es nach der Veröffentlichung des Festivalprogramms Kritik in den sozialen Medien gegeben: Es gebe nur Künstler für Kinder und für ein älteres Publikum, die jüngere Zielgruppe zwischen 18 und 30 Jahren gehe leer aus. Diese Kritik lässt Eric Felber nicht gelten: „Wir hatten ein sehr buntes Programm. Es war für jeden Geschmack etwas dabei.“
Laut Roland Kalweit, Eventmanager der Autostadt, waren an jedem Konzerttag rund 150 Beschäftigte im Einsatz. Sie alle hätten einen großartigen Job gemacht. Eric Felber hob zudem die Gastronomie hervor: „Trotz des Wechsels unseres Dienstleisters hat alles gut funktioniert.“ Die neuen Angebote seien sehr gut beim Publikum angekommen. Trotzdem seien die „Klassiker“ auch diesmal wieder die Bestseller gewesen: „Currywurst, Brezel und Eis.“
Beeindruckt sei man wieder einmal vom Wolfsburger Publikum: „Obwohl das Wetter bei unseren Konzerten nicht immer toll war, war die Stimmung immer toll“, betonte Felber. Beim Auftritt von Will Smith etwa habe es gegossen wie aus Eimern - die Stimmung der Fans sei trotzdem super gewesen. Dafür sei man sehr dankbar.
Das Sommerfestival der Autostadt lebt aber auch von den kleinen Geschichten am Rande. So reiste die Latvian Blues Band im T4-Bulli 1.400 Kilometer aus Riga an und war morgens um 3 Uhr in der Autostadt. Den Musikern von Hollow Coves gefiel die Rutsche der Autostadt so gut, dass der Bassist während des Auftritts dorthin sprintete, in die Tiefe rutschte und dann das Konzert mit einem Lächeln im Gesicht fortsetzte. Das Konzert von Joy Denalaney und Max Herre musste gar unterbrochen werden, weil der Dauerregen der Bühnentechnik zu schaffen machte.
Und wie geht es 2026 weiter mit dem Sommerfestival? Planer Roland Kalweit verabschiedete die 9.500 Fans des letzten Konzertabends mit den vielsagenden Worten: „Tschüss, bis zum nächsten Jahr.“ Autostadt-Sprecher Eric Felber sagte: Sicher werde es auch 2026 ein Sommerfestival geben - aber in welcher Form, das könne man heute noch nicht sagen.
Neu in diesem Jahr war die größere Bandbreite der Künstler - so trat mit Accept erstmals eine Heavy Metal-Band auf und lockte ein gänzlich anderes Publikum in die Autostadt. Außerdem gab es spezielle Konzerte für Kinder - etwa mit Heavysaurus und Bürger Lars Dittrich. Ob die Autostadt diese Ausweitung ihres Konzepts weiter verfolgt?
Zurück zum Abschlusskonzert: Samu Haber und seine Band lockten mit ihrem familienfreundlichen, tanzbaren Poprock mehrere Generationen von Besuchern an. Einige Fans hatten eine 700 Kilometer lange Anreise aus Österreich hinter sich - die holte der sympathische Finne ebenso auf die Bühne wie weitere Fans, um mit ihnen gemeinsam „Hollywood Heel“ zu singen. Besonderen Applaus gab es für die Lieder, die er in seiner finnischen Heimatsprache sang. Und sich köstlich darüber amüsierte, „dass ihr sie gar nicht versteht“.
Dafür verstanden die Wolfsburger andere Hits umso besser und sangen „Fairytale Gone Bad“, Heartbreak Century", „Lifesaver“ und natürlich „Bye, bye, Hollywood Hills“ lautstark mit. Samu Haber bleibt auch solo seinem Erfolgsrezept treu: Er komponiert sehr melodische Poprocksongs, die sofort ins Ohr gehen und zum Mittanzen animieren. Das ist Mainstream im besten Sinne - und damit ist er seinem „Voice of Germany“Jurykollegen Rea Garvey sehr ähnlich, der ein vergleichbar breites Publikum mit seiner Musik anspricht und das Sommerfestival in der Autostadt Anfang Juli mit seinem Konzert eröffnet hatte. Auch sein Konzert war ausverkauft.