Die wirtschaftliche Entwicklung Wolfsburgs, das konstant hohe Ansiedlungsinteresse sowie die Flächennachfrage von Unternehmen, erfordern die Entwicklung bedarfsgerechter Gewerbeflächen. Das vermeldet die Stadt Wolfsburg in einer Mitteilung. Die Stadtverwaltung möchte den Rat in seiner nächsten Sitzung über die Planungsprojekte zur Erschließung von Heinenkamp-West und Warmenau-Ost entscheiden lassen. Damit sollen zentrale Vorhaben der Wolfsburger Wirtschaftsagenda umgesetzt werden.
Für die Flächen in unmittelbarer Nähe der Autobahn 39 bei Flechtorf, dem Heinenkamp-West, sowie am Standort Warmenau liefen bereits vorbereitende Maßnahmen. „In beiden Fällen werden die Planungsleistungen mit umfangreichen Fachgutachten hinterlegt, um Baurecht zu schaffen“, heißt es von Seiten der Stadt. Die Planungskosten in Höhe von 345.000 Euro für den Heinenkamp-West und die 695.000 Euro für Warmenau-Ost sollen außerplanmäßig bereitgestellt werden.
„Attraktive Gewerbeflächen sind ein Schlüssel für wirtschaftliches Wachstum und Standortqualität“, wird Oberbürgermeister Dennis Weilmann in der Mitteilung zitiert. „Mit der vorausschauenden Planung investieren wir in die Zukunft Wolfsburgs – das stärkt unsere Unternehmen, sichert Arbeitsplätze und macht unsere Stadt resilient gegenüber wirtschaftlichen Herausforderungen.“
Laut der Stadt Wolfsburg sollen damit zwei strategisch bedeutende Projekte auf den Weg gebracht werden. Sie seien Teil des im Januar vorgestellten 10-Punkte-Plans. Neue Gewerbeflächen sollen vorausschauend, bedarfsgerecht und nachhaltig entwickelt werden. „Beide Verfahren stehen darüber hinaus im engen Zusammenhang mit den organisatorischen Neustrukturierungen innerhalb der Stadtverwaltung, insbesondere durch die neue Abteilung Projektkoordination im Geschäftsbereich Stadtplanung und Bauberatung“, heißt es dazu weiter. Die neue Abteilung bündele die Aufgaben zur Entwicklung von Wohn- und Gewerbeflächen und arbeite eng mit der Wirtschaftsförderung der Wolfsburg Wirtschaft und Marketing (WMG) zusammen.
„Die Nachfrage aus der Wirtschaft nach baureifen Gewerbeflächen am Standort Wolfsburg ist unverändert hoch – von klassischen Branchen bis hin zu innovativen Zukunftsfeldern. Mit der Entwicklung der Gebiete Warmenau-Ost und Heinenkamp-West wollen wir baureife Flächen schaffen, welche die Anforderungen an Naturschutz, Arbeitsmarkt und Wirtschaftlichkeit vereinen“, führt Wirtschaftsdezernent und WMG-Geschäftsführer Jens Hofschröer aus.
Mit dem Bebauungsplan Warmenau-Ost sollen bestehende Defizite im angrenzenden Gebiet Birnbaumstücke behoben, aber auch neue Potenziale erschlossen werden. Ziel sei eine kluge, zusammenhängende Entwicklung von rund 183 Hektar Gewerbefläche, auch mit Blick auf zukünftige Ansiedlungen aus dem automobilnahen Umfeld. Die Stadt prüfe im Zuge dessen auch die planungsrechtliche Vorbereitung einer möglichen Nordanbindung an das Stammwerk von Volkswagen. Eine separate Vorlage zur politischen Entscheidung sei dazu angekündigt.
Im Vorfeld der Planungen für die Erweiterung des Gewerbegebiets Heinenkamp westlich der A39 habe die Stadtverwaltung geprüft, ob die Fläche aus Sicht des Umwelt- und Naturschutzes für ein Gewerbegebiet nutzbar sei – mit einem positiven Ergebnis.
In enger Abstimmung mit der Nachbargemeinde Lehre soll die Fläche Heinenkamp-West jeweils über einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan erschlossen werden. „Die Grundstückseigentümerin engagiert sich als Investorin und übernimmt die vollständigen Planungskosten“, heißt es von Seiten der Stadt. Zudem sei die Erstellung zahlreicher Gutachten – darunter Artenschutz, Schall, Verkehr, Hydrologie und Boden veranlasst worden, um das Bauleitverfahren durchzuführen.
Abschließend äußert sich Stadtbaurat Kai-Uwe Hirschheide zu den Plänen: „Heinenkamp-West ist ein wichtiger Baustein für die bedarfsgerechte Gewerbeentwicklung in Wolfsburg. Das Projekt zeigt, wie wir gemeinsam mit Investoren zielgerichtet und nachhaltig neue Entwicklungsmöglichkeiten schaffen.“