Immer weniger Kinder in Wolfsburg können schwimmen
Im bundesweiten DLRG-Vergleich steht die VW-Stadt allerdings noch gut da

Immer weniger Kinder in Wolfsburg können schwimmen - das hat eine Umfrage an Wolfsburger Schulen ergeben.pixabay
Wolfsburg. Noch immer ertrinken Menschen, weil sie nicht schwimmen können. Auch in Wolfsburg können immer weniger Kinder am Ende ihrer Grundschulzeit schwimmen. Das geht aus einer Erhebung der Stadt Wolfsburg hervor.

Am Ende des Schuljahres 2024/25 haben 79,05 Prozent der Wolfsburger Schülerinnen und Schüler der vierten Klasse beim Verlassen der Grundschule mindestens das Abzeichen Seepferdchen absolviert. 2022 waren es noch knapp 80 Prozent - ein Rückgang also. Im Vergleich mit dem bundesweiten DLRG-Schnitt von 54 Prozent steht die Stadt Wolfsburg jedoch gut da.

Bei den weiteren Schwimmabzeichen fällt der Rückschritt noch deutlicher aus (62,52 Prozent zu 70,07 Prozent in 2022). Rund ein Fünftel der Schulkinder hatten überhaupt kein Abzeichen erlangt.

Die Stadt Wolfsburg erhebt in regelmäßigen Abständen die Schwimmfähigkeit der Schülerinnen und Schüler an den Wolfsburger Grundschulen des 4. Jahrgangs zum Ende des Schuljahres. Es wurden 23 Grundschulen an 30 Standorten befragt.

Mit den Ergebnissen dieser Erhebung der Stadt Wolfsburg setzte sich auch der Schulausschuss in seiner jüngsten Sitzung auseinander. Da aber vier Schulen und damit rund 200 Schülerinnen und Schüler nicht an der Erhebung der Stadt Wolfsburg teilgenommen hatten, gebe es eine Unschärfe im Ergebnis. Auch Schülerinnen und Schüler, die zwar in der Praxis schwimmen könnten, aber kein Schwimmabzeichen absolviert hätten, würden das Ergebnis verzerren.

Alle an der Umfrage teilgenommen Grundschulen haben angegeben, dass der Schwimmunterricht im Lehrplan vorgesehen ist. Bis auf eine Schule wird der Schwimmunterricht regulär durchgeführt. In der Regel findet der Schwimmunterricht in der 3. oder 4. Klasse statt, an einigen Schulen aber auch früher oder in mehreren Jahrgängen.

An fünf Schulen werden zusätzlich zum regulären Schwimmunterricht weitere Angebote in Form von Arbeitsgemeinschaften, Ganztagsangeboten und Projektwochen durchgeführt.

Die Schulleitungen wurden gefragt, ob sie einschätzen können, wo die Kinder das Schwimmen erlernt haben. Rund 30 Prozent der Antworten: jeweils zur Hälfte in der Schule und jeweils zur Hälfte im außerschulischen/häuslichen Umfeld

Gefragt wurden die Schulen auch, warum die Kinder trotz Schwimmunterricht keine Schwimmfähigkeit erreicht haben. Am häufigsten wurden in der Erhebung zum Schuljahr 2024/25 genannt, dass die Kinder erhebliche motorische Defizite mitbringen und dass zu wenig Zeit zur Verfügung steht, in der die Kinder im Schwimmbecken sind. Mehrfach wurde auch mangelnde Unterstützung der Eltern genannt. Nur eine Schule benannte fehlendes Lehrpersonal.

Die Deutsche Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) hat im Jahr 2022 erneut eine repräsentative Umfrage bei der Forsa Gesellschaft für Sozialforschung und statistische Analysen mbH, zum Thema Schwimmfähigkeit der Bevölkerung in Auftrag gegeben. Gemäß dieser Studie können 20 Prozent der Grundschulkinder bundesweit nicht schwimmen. 37 Prozent der Jungen und Mädchen im Grundschulalter haben noch kein Schwimmabzeichen. Laut der DLRG gelten Kinder als sichere Schwimmerinnen und Schwimmer, wenn mindestens die Disziplinen des Jugendschwimmabzeichens in Bronze sicher beherrscht werden.

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