Die Diakonisches Werk Wolfsburg gemeinnützige GmbH investiert 33 Millionen Euro in das neue Kompetenzzentrum in Wolfsburg. Im ersten Bauabschnitt entstehen 113 Pflegeplätze in 113 Einzelzimmern mit eigenen Bädern. In den Bauabschnitten 2 und 3 kommen teilstationäre und ambulante Angebote hinzu. Der Bezug des stationären Bereichs ist geplant für 2029.
Für die Diakonie Wolfsburg geht mit der Umsetzung der Pläne ein großer Traum in Erfüllung – die neue hochprofessionelle Pflegeeinrichtung schenkt Menschen mit Demenz ein Zuhause in Würde, Achtung, Respekt und Liebe. Der Baukörper ist nachhaltig, zeitgemäß und pandemiesicher geplant vom Architekturbüro „ft+architekten“ aus Braunschweig und an die besonderen Bedürfnisse seiner späteren Bewohnerinnen und Bewohner angepasst.
Das neue „Leben mit Demenz“ ist eine (geronto-)psychiatrische Facheinrichtung, die sich durch eine besonders hohe Versorgungsqualität und individuelle Pflegeleistungen auszeichnet. Der geplanter Neubau ist laut Diakonie notwendig, um den aktuellen wissenschaftlichen Standards zu entsprechen und insbesondere Menschen mit Demenz und anderen psychiatrischen Erkrankungen bestmöglich zu betreuen.
Das Projekt „Wohnen mit Demenz“ verfolgt dabei mehrere übergeordnete Zielsetzungen: Die Planung erfüllt nicht nur die Anforderungen an Energieeffizienz und Klimaschutz (etwa im Hinblick auf Energiebedarf, CO2-Emissionen im Betrieb sowie Auswahl ökologischer Baustoffe), sondern orientiert sich zudem an den baulich-funktionalen Leitlinien des Kuratoriums Deutsche Altershilfe Wilhelmine-Lübke-Stiftung.In enger Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Braunschweig sowie weiteren renommierten wissenschaftlichen Einrichtungen ist ein zukunftsweisendes Gesamtkonzept für den Neubau entstanden. Angesichts des fortschreitenden Klimawandels hat die Diakonie einen besonderen Fokus auf baulichen und technischen Hitzeschutz gelegt – ein Aspekt, der gerade für vulnerable Nutzergruppen von wachsender Bedeutung ist. Die Diakonie Wolfsburg engagiert sich hierzu aktiv in einem interdisziplinären Arbeitskreis unter Leitung des Instituts für Konstruktives Entwerfen (IKE) der TU Braunschweig.
Mit diesem Neubau will die Diakonie ein Zuhause schaffen, das die individuellen Bedürfnisse der Bewohnerinnen und Bewohner achtet, ihre Lebensqualität stärkt und zugleich den Herausforderungen des Klimawandels auf innovative Weise begegnet. Diese baulichen und konzeptionellen Maßnahmen bilden das Fundament für eine spezialisierte Versorgung, die insbesondere auf die komplexen Anforderungen der Gerontopsychiatrie abgestimmt ist. Im Gebäude gibt es Rundwege für spezielle Bewegungsbedürfnisse, offene Therapieküchen und offene Aufenthaltsbereiche, Teilhabemöglichkeiten in kleinen Wohngruppen, die zu größeren Wohnbereichen zusammengefasst werden. Lichthöfe, Dachterrassen, Räume zum Bewegen und Begegnen, ein Café und ein großer Therapiegarten sind im neuen Kompetenzzentrum ebenfalls vorgesehen.
Ein Sicherheitssystem ermöglicht offene Türen bei gleichzeitigem Schutz der Bewohnenden. Eine Pflegeoase für bettlägerige Menschen in ihren letzten Lebenswochen rundet das stationäre Angebot ab.
Die Mitarbeitenden aller Bereiche verfügen über (geronto-)psychiatrische Fort- und Weiterbildungen und die entsprechende Handlungskompetenz im Umgang mit Menschen mit Demenz.
Das Hanns-Lilje-Heim entspricht nicht mehr den gesetzlichen Erfordernissen für Pflegeheime und den heutigen Pflegestandards für (geronto-)psychiatrisch veränderte Menschen. Das Hanns-Lilhe-Heim wird im kommenden Jahr abgerissen. Vorher feiert die Diakonie Ende 2025 noch ein großes Fest mit Bewohnenden, Angehörigen und Mitarbeitenden und verabschiedet sich so gemeinsam von diesem Ort.
Alle derzeit dort lebenden Menschen erhalten von der Diakonie Wolfsburg in individuellen Beratungsterminen Angebote für geeignete Pflegeplätze in anderen Pflegeeinrichtungen der Diakonie Wolfsburg. Die Bezugspflegekräfte aus dem Hanns-Lilje-Heim werden mit in die anderen Pflegeeinrichtungen wechseln. Alle Mitarbeitenden erhalten neue Jobangebote bei der Diakonie Wolfsburg.
In einem leer stehenden Gebäude in Bad Sachsa im Südharz bereitet die Diakonie derzeit alles vor für den Einzug von bis zu 60 pflegebedürftigen Personen mit (geronto-)psychiatrischen Veränderungen. Wer nicht dorthin mit umziehen möchte, kann im Emmaus-Heim, im Seniorenzentrum St. Marien, Seniorenzentrum St. Elisabeth oder in Brome im Michaelis-Heim ein neues Zuhause finden.
Die Angehörigen und Betreuenden der derzeit im Hanns-Lilje-Heim lebenden Menschen wurden bereits über die geplante Schließung, das weitere Vorgehen und die Pläne für das neue Kompetenzzentrum informiert.