Während sich die Politik darüber einig ist, dass die Stadt neue Gewerbeflächen braucht, gehen die Vorstellungen über die Verkehrsanbindung dieser auseinander. Ein Streitpunkt ist dabei die Planung einer Stichstraße durch die Allerniederung zum VW-Werk. Diese war bereits vor Monaten politisch so umstritten, dass die damalige Beschlussvorlage seinerzeit noch einmal überarbeitet wurde.
Nun beschloss der Rat mehrheitlich, Beauftragungen für die bereits laufende Bauleitplanung und dazugehörige Gutachten für die Prüfung des Projektes - inklusive Verbindungsstraße - in Höhe von insgesamt 695.000 Euro vorzunehmen. Sechs Ratsmitglieder stimmten gegen diesen Beschluss.
„Wir verweigern dieser Vorlage die Zustimmung“, sagt Jens Tönskötter (PUG). Seine Fraktion befürworte das Gewerbegebiet Warmenau Ost, jedoch nicht eine Straße durch die Allerniederung. „Für uns ist die Naturfläche sehr wichtig. Die wollen wir nicht angefasst wissen“, fügte Sandra Straube (PUG) hinzu.
Frank Richter (Grüne) betonte: „Wir brauchen ein Gewerbegebiet.“ Mit der anstehenden Untersuchung sei ein guter Kompromissvorschlag gefunden worden. Ergebe diese jedoch, dass ein Gewerbegebiet nicht naturschutzkonform erschließbar sei, „dann werden wir dem nicht zustimmen“.
In den vergangenen Jahren habe das Gewerbegebiet mehrfach für Aufsehen gesorgt, erinnerte Angelika Jahns (CDU), Ortsbürgermeisterin von Brackstedt/Velstove/Warmenau. Vor 25 Jahren habe der Ortsrat das Gebiet der Stadt schon als Gewerbefläche zur Verfügung gestellt. Es sei keine leichte Entscheidung gewesen, denn in anderen Ortsteilen seien Flächen für Eigenheime verkauft worden, die mehr Geld bringen, als Gewerbeflächen.
Doch bereits im Frühjahr hatte Jahns betont, wie wichtig eine Sicherung des Standorts Wolfsburg für die Stadt sei und dass es dazu weitere Gewerbeansiedlungen brauche.
Es müsse untersucht werden, was mit der Spange zwischen VW und Gewerbegebiet möglich sei oder nicht, sagte Hans-Georg Bachmann (SPD).