XXL-Bauprojekt in Nordsteimke: Marktkauf soll Ende 2026 eröffnen
5.000 Quadratmeter auf dem ehemaligen Real-Glände bieten Platz für ein Sortiment mit 60.000 Artikeln

Nordsteimke: Der neue Supermarkt hat eine Verkaufsfläche von 5.000 Quadratmetern.Foto: htm.a - Hartmann Architektur GmbH
Nordsteimke. Endlich geht es los: Der Start der Bauarbeiten des neuen „Marktkauf“ der Edeka wurde nach Schließung des Real-Marktes vor anderthalb Jahren sehnlich erwartet. Jetzt war offizieller Spatenstich an der Hehlinger Straße.

Der Zeitplan, den sich Edeka mit dem Bau gesetzt hat, ist sportlich. Schon in einem Jahr soll das Einkaufszentrum mit rund 5.000 Quadratmetern Fläche offiziell eingeweiht werden. Das Sortiment besteht aus rund 60.000 Artikeln. 100 Mitarbeiter werden künftig in Wolfsburgs größtem Edeka mit dem Namen „Marktkauf“ arbeiten.

Mark Rosenkranz, Vorstandssprecher der Edeka Minden-Hannover hatte beste Laune als er zu den zahlreichen Gästen aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft sprach. Obwohl er am Spatenstich aufgrund eines Autobahnstaus zu spät kam, ließ er sich die Laune nicht verderben. „Ich bin seit 20 Jahren im Vorstand und seit 14 Jahren Sprecher und noch nie zu solch einer Veranstaltung zu spät erschienen“, so Rosenkranz. Für die Eröffnung versprach er, die Gäste persönlich am Eingang begrüßen zu wollen.

Niklas Daser, Geschäftsbereich Expansion bei Edeka, hatte in Vertretung erläutert, dass man bereits im Jahr 2021 den Verkaufswettbewerb der damaligen Eigentümerin Berlinovo für sich hatte entscheiden können. „Wir sind mit dem Ziel angetreten, den Standort zu sichern“, so Daser. Als sich abzeichnete, dass es mit „mein Real“ nicht mehr weitergehe, habe Edeka das Gespräch mit dem Wolfsburger Oberbürgermeister und dem Wirtschaftsdezernenten gesucht.

„Der Neubau, den wir heute und hier einläuten, ist das Ergebnis vorausschauender Planung, enger Partnerschaft und einer klaren unternehmerischen Haltung, hier in Wolfsburg zu investieren“, sagte Daser. Namhafte Büros hätten an dem Gestaltungswettbewerb teilgenommen.

Das Warenhaus zeichne sich durch großzügige Architektur aus. Das besondere Augenmerk liege auf den Frische- und Bedienabteilungen Fleisch, Fisch und Käse. „Sie sind das Rückgrat eines solches Marktes“, erläuterte Daser. Er kündigte zudem einen separaten Getränkemarkt an, der mit dem Hauptmarkt verbunden sein wird. Ergänzt wird das Angebot durch ein Café, einen Bäcker und einen Imbiss. „Auch die von vielen bereits vermisste Apotheke wird es wieder geben“, so Daser.

Ein großer Markt braucht viel Stellfläche für die Kunden: Daher kündigte der Expansionsleiter 335 Parkplätze und zahlreiche E-Ladesäulen an. Die Zusammenarbeit mit der Wolfsburg Marketing (WMG) und der Stadt Wolfsburg lobte Daser ausdrücklich als pragmatisch, das Baugenehmigungsverfahren sei flott gewesen.

Er berichtete, dass das Baufeld Mitte Oktober an den Generalunternehmer Schulte übergeben worden sei. Nach Abschluss der vorbereitenden Maßnahmen sollen zeitnah die Tiefbau- und Fundamentarbeiten starten. „Im Frühjahr 2026 wird der Hochbau in voller Blüte stehen“, kündigte Daser an. Auf dem Dach werde künftig Strom über eine Photovoltaikanlage erzeugt. Der Markt werde zudem durch Abwärme der Kälteanlagen und mittels Wärmepumpe sowie Betonkernaktivierung beheizt. Die Eröffnung des „Marktkauf“ sei für Ende 2026 geplant.

„Das war eine gute Gemeinschaftsproduktion”, fasste Oberbürgermeister Dennis Weilmann zusammen. „Heute ist ein wichtiger Tag für Wolfsburg und Nordsteimke, der Spatenstich ist ein sichtbares Zeichen, dass es hier weitergeht.“

Anderthalb Jahre lang habe es keine Vollsortimentsversorgung nach der Schließung von „mein real“ gegeben. „Den Menschen vor Ort kommt das bestimmt schon länger vor“, vermutete Weilmann. Die Dimension der Baustelle mache deutlich, wie groß der Markt einmal gewesen ist und wie groß der neue Markt einmal sein werde.

„Der neue Marktkauf wird schöner sein als der alte Real, das wird an den Visualisierungen deutlich. Der alte Supermarkt, das muss man ehrlicherweise sagen, hatte seine Zeit überwunden“, stellte das Weilmann fest. Der moderne Nahversorger werde in Nordsteimke gebraucht. Das Neubaugebiet Sonnenkamp wachse weiter und dafür „braucht es die entsprechende Infrastruktur“, so Weilmann. Dass die Bauarbeiten zügig laufen sollen und schon in einem Jahr der neue Markt betreten werden könne, freue ihn besonders.

Philipp Kasten, Ortsbürgermeister von Nordsteimke und Barnstorf, weiß, wie wichtig den Bürgern vor Ort die Nahversorgung ist. Es habe zahlreiche Gespräche gegeben und zum Teil hitzige Debatten. Nach rund 18 Monaten freue er sich daher sehr darüber, den Spatenstich feiern zu können. „Als die ersten Bagger rollten, wussten die Menschen, dass es endlich losgeht“, so Kasten. Was er nicht unerwähnt lassen wollte: „Nach einem Arztbesuch bekommt man hier künftig auch wieder Medikamente, herzlichen Dank dafür.“
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