Bisher gab es auf dem Kurzzeitparkplatz zwei Ladeparks: Zwölf Stellflächen und einige Ladestationen gab es direkt unter der Leinwand, acht weitere Stellflächen mit Ladesäulen waren im Bereich hinter dem Parking-Häuschen gleich zu Beginn des Parkplatzes zu finden. Diese beiden Ladeparks werden aktuell abgerissen. Sie sollen durch Ladeparks mit Loungecharakter ersetzt werden. „Mit leistungsfähigeren Ladepunkten, hoher Aufenthaltsqualität und einem inszenierten Ladeerlebnis“, so Felber weiter. „Die landschaftsarchitektonische Gestaltung des Umfelds und Möblierung folgen im Frühjahr.“
Wie viele Ladestationen mit welcher Ladeleistung dort entstehen und wie der Loungecharakter konkret aussehen soll, verrät die Autostadt noch nicht. Klar ist nur: Man stelle natürlich die neueste Generation von Ladestationen auf, die sogenannten Flexpole-Stationen, teilt eine Elli-Sprecherin auf Anfrage unserer Zeitung mit. Laut Elli-Homepage können E-Auto-Besitzer an einer Flexpole Plus-Ladestation mit bis zu 250 kW schnell laden. Aktuelle Audi- und Porschemodelle könnten allerdings deutlich schneller geladen werden.
Interessant ist in diesem Zusammenhang auch ein Projekt, das die Autostadt im August 2024 ins Leben gerufen hat: Gemeinsam mit dem „prototyp.club“ suchte man damals kreative Lösungen, um den Aufenthalt beim Laden zum Event zu machen. „Gemeinsam mit unserem Partner, dem prototype.club, suchen wir Start-ups mit innovativen Ideen, die das Laden an den E-Stationen in der Autostadt künftig zu einem unvergesslichen Erlebnis machen“, sagte Edith Gerhardt, Geschäftsführerin der Autostadt, damals.
Vermutlich werden einige dieser Ideen in die Gestaltung des neuen Lade-Parks einfließen. Schließlich wolle man das Laden von Elektrofahrzeugen in der Autostadt künftig „zu einem Erlebnis mit WOW-Effekt machen“, schrieb Edith Gerhardt damals auf der Business-Plattform LinkedIn.
Auch die Elli-Sprecherin verwies auf Lademöglichkeiten mit Lounge-Charakter, wie es bereits Konzerntöchter wie Audi und Porsche an exponierten Stellen verwirklichten. Auch Cupra arbeitet gemeinsam mit Elli an speziellen Lade-Lounges. Das Ziel ist in allen Fällen gleich: E-Auto-Besitzern soll die Zeit des Ladens so angenehm wie möglich gestaltet werden. Sei es mit der Möglichkeit, einen Snack oder einen Kaffee genießen zu können, oder mit einer Arbeitsmöglichkeit. Dafür ist beispielsweise ein überdachter Bereich mit starkem, stabilem WLAN notwendig.
Zurück zur Autostadt: Der Aufenthalt auf dem Kurzzeitparkplatz ist kostenpflichtig. „Natürlich werden Besucher und Mitarbeiter die neuen Ladestationen nutzen“, sagt ein Insider. „Es ist eher unwahrscheinlich, dass jemand die Parkgebühr zahlt, nur um an der Autostadt Strom zu laden.“ Zum „schnellen Laden“ gebe es in Wolfsburg genügend andere öffentliche Ladestationen – etwa am Bahnhof.
Vermutlich wird es künftig so aussehen: Mitarbeiter der Autostadt, die einen Stromer oder ein Hybridauto fahren, werden ihre Fahrzeuge tagsüber an den Stationen hinter dem Parking-Häuschen langsam laden. Autostadtbesucher werden eher die Schnellladesäulen unter der LED-Leinwand nutzen.