Richtfest für 36 neue
Mietwohnungen in der Nordstadt
Neuland setzt Holzhybridbauweise in der Neuen Reihe um – Fertigstellung im Sommer 2026

Feierten Richtfest: v.l.: Andreas Klaffehn (Aufsichtsrat), Dennis Weilmann (Oberbürgermeister), Cindy Lutz (Aufsichtsrat), Hans-Dieter Brand, Irina Franz (beide Neuland-Geschäftsführung), Immacolata Glosemeyer (Aufsichtsratsvorsitzende) und Uwe Dohrn (Geschäftsführer B+O).Foto: Britta Schulze
Wolfsburg. Die Neuland Wohnungsgesellschaft hat am Freitag in der Nordstadt Richtfest für ihr Neubauprojekt „Neue Reihe“ gefeiert. Neben den Neuland-Geschäftsführern Hans-Dieter Brand und Irina Franz waren die Aufsichtsratsvorsitzende Immacolata Glosemeyer, Oberbürgermeister Dennis Weilmann, Vertreter der B+O Bau sowie weitere Gäste aus Politik und Wirtschaft zum offiziellen Akt erschienen.

In der Nordstadt entstehen seit Anfang des Jahres 36 Mietwohnungen, verteilt auf drei Gebäude. Die Baumaßnahme ist als Fortführung des Projekts „Wohnen für Alle“ zu sehen: Die Mieten sollen zwischen 6,40 und 7,80 Euro pro Quadratmeter liegen. Zwölf Wohnungen sind für Mieter mit Wohnberechtigungsschein vorgesehen, 24 Wohnungen sind für Menschen mit mittlerem Einkommen gedacht. Die 2-4-Zimmerwohnungen haben eine Größe zwischen 57 und 93 Quadratmetern.

„In einer wirklich tollen und ruhigen Lage bauen wir hier nach zehn Jahren mal wieder Holzhybrid-Häuser“, sagte Hans-Dieter Brand in seiner Begrüßung. Er erinnerte an die ersten Schritte in der Rothenfelder Straße vor einem Jahrzehnt. Zusammen mit dem Unternehmen B+O habe die Neuland einen Weg gefunden, die Hybridbauweise für das Projekt „Wohnen für Alle“ zu adaptieren, so Brand.

Das bedeutet, die Gebäude werden aus einer Kombination aus Massiv- und Holzbau umgesetzt – daher „hybrid“. „Die Kombination aus Beton und Holz vereint Stabilität, Schallschutz und Energieeffizienz mit einem natürlichen Raumklima“, erklärte Hans-Dieter Brand. Er selbst wohne in besagtem Holzybridbau in der Stadtmitte und das Wohnklima sei sehr angenehm.

Durch das Förderprogramm des Landes Niedersachsen sei es möglich gewesen, in einem Neubau moderate Mieten kalkulieren zu können. Im kommenden Sommer soll das Projekt fertig sein. „Wir hätten gerne ein paar Wohnungen mehr gebaut“, so Brand. Ein Geschoss höher hätten aber sowohl die Nachbarn als auch die Feuerwehr „nicht so gut“ gefunden.

Oberbürgermeister Dennis Weilmann schwelgte in Erinnerungen. „Hier habe ich meine Kindheit verbracht. Ich weiß, dass es eine tolle Wohngegend in der Nähe zum Schlosspark und toller Infrastruktur ist.“ Durch die neuen 36 Wohnungen werde der Stadtteil gestärkt, denn es wurde Neubau entwickelt, bei dem die Mieten unter acht Euro liegen. „Bezahlbaren Wohnraum brauchen wir dringend in dieser Stadt“, so Weilmann, der auch die ökologische Holzbauweise und die Barrierefreiheit noch einmal hervorhob.

Auch für Immacolata Glosemeyer war es ein „Heimspiel“. Die aktuelle Ortsbürgermeisterin war in der Nordstadt aufgewachsen. „Wir haben hier hochpreisigen Wohnraum, der auch seine Berechtigung hat und künftig aber auch bezahlbaren Wohnraum“, stellte sie fest. Die Neuland stehe dafür, in Stadtteilen für soziale Durchmischungen zu sorgen. In der Nachbarschaft gebe es vielfältige Wohnangebote – vom Eigenheim bis zur Stadtwohnung nahe des Schlossparks.

Mit dem Projekt „Wohnen für Alle“ werde es künftig auch Menschen mit kleinerem Budget möglich sein, in einem attraktiven Umfeld zu leben. „Diese gelungene, soziale Durchmischung stärkt den Zusammenhalt im Stadtteil“, so Glosemeyer.

Die Bauarbeiten gingen offenbar zügig voran. Waren die Bagger im Februar noch dabei, die früheren Bungalows in der „Neuen Reihe“ abzureißen, konnte rund neun Monate später schon das Richtfest für den Neubau gefeiert werden. Das liegt auch ein Stück weit an der Holzhybridbauweise.

Große Teile der Gebäude kommen nämlich schon fix und fertig auf der Baustelle an. „Die Wandelemente aus Kiefernholz werden komplett mit Fenstern und Fassade im Werk vorgefertigt“, erläuterte Uwe Dohrn, Gesamtgeschäftsführer der ausführenden Firma B & O, am Rande des Richtfestes. Da das Werk in Brandenburg seinen Sitz hat und das Holz ebenfalls aus diesem Bundesland stammt, sorge das für kurze Wege.

Durch die Vorfertigung im Werk haben die Elemente laut Dohrn eine besondere Qualität. „Auch das Bad wird vorgefertigt – es enthält schon alles. Wenn es auf die Baustelle ankommt, ist sogar schon der Toilettenpapierhalter montiert”, erläutert Dohrn. Auf der Baustelle müssten dann nicht mehr verschiedene Gewerke koordiniert werden, um die Bäder herzustellen. Ein ähnliches Bau-System hat die Neuland bereits bei der Sanierung ihrer Häuser im Schlesierweg angewandt. Die Hybridbauweise kommt also sowohl beim Neubau als auch der Modernisierung zum Einsatz.

Die Vermarktung für die Mietwohnungen in der Neuen Reihe soll im Jahr 2026 beginnen. „Wir haben eine Interessentendatei. Hier kann man sich jetzt schon vormerken“, teilte Irina Franz, Neuland-Geschäftsführerin, mit. Laut Franz wird es künftig 18 2-Zimmerwohnungen mit 57 Quadratmetern, drei 3-Zimmerwohnungen (78 Quadratmeter) und 15 4-Zimmerwohnungen (90-93 Quadratmeter) geben.

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