Schülerboom in Wolfsburg:Stadt plant Bauoffensive
Wie die Stadt Wolfsburg Kapazitäten für gestiegene Schülerzahlen schaffen will

Platznot: Wegen steigender Schülerzahlen wird bei der Hauptschule Fallersleben gerade angebaut.Foto: Boris Baschin
Wolfsburg. Es gibt mehr Schülerinnen und Schüler in Wolfsburg. Jüngst hatte die Stadt die Schulstatistik veröffentlicht, aus der hervorging, dass die allgemeinbildenden Schulen der Stadt einen erneuten Zuwachs verzeichnen. Mit 17.371 Schülerinnen und Schülern sind es 228 im Vergleich zum Vorjahr. Besonders deutlich wird dieser Trend in den weiterführenden Schulen, wo vor allem Realschulen und Oberschulen weiter wachsen. Ursache hierfür sind die weiterhin sehr geburtenstarken Jahrgänge, die jetzt in die weiterführenden Schulen aufrücken.

Die Stadt begegnet dieser Entwicklung mit einem klaren Plan: Mit flexiblen Maßnahmen wie temporären Klassen, Nutzung bestehender Raumreserven und gezielten Erweiterungen schafft sie die notwendigen Kapazitäten – ohne langfristige Überkapazitäten aufzubauen, denn bereits jetzt ist absehbar, dass die Schülerzahlen in einigen Jahren wieder sinken.

Um dauerhaft zusätzliche Kapazitäten zu schaffen, setzt die Stadt auf mehrere bauliche Maßnahmen:

■ Erweiterungsbau für die Hauptschule Fallersleben in Modulbauweise.

■ Ausbau bestehender Grundschulen, teils dauerhaft über neue Züge – etwa an der Wohltbergschule, der Schunterwiesenschule und der Käferschule.

■ Neubauprojekte wie die Primarstufe der Leonardo da Vinci IGS sowie der Neubau für das Ratsgymnasium werden konsequent weiter vorangetrieben.

■ Gymnasien werden um zwei zusätzliche Züge erweitert. Zugleich besteht die Möglichkeit, temporäre Klassen im 5. Jahrgang einzurichten. Dafür wurden am Rats- und Theodor-Heuss-Gymnasium bestehende Gebäude der ehemaligen Realschulen nutzbar gemacht.

■ Gesamtschulen: Aufbau eines sechsten Zugs an der Leonardo da Vinci IGS.

■ Haupt- und Realschulen können bei Bedarf zusätzliche Klassen innerhalb des vorhandenen Raumbestands bilden.

Es zeichnet sich ab, dass der Anstieg der Schülerzahlen keine dauerhafte Entwicklung darstellt. Um kurzfristige Spitzen in einzelnen Jahrgängen abzufedern und keine langfristigen Überkapazitäten zu erzeugen, richtet die Stadt daher temporäre Klassen dort ein, wo sie punktuell benötigt werden. Das betrifft oder betraf unter anderem:

■ Bunte Grundschule Detmerode

■ Heidgartenschule

■ wiederholt Ehmen, Hasenwinkel Neindorf und die Waldschule Eichelkamp

■ künftig bei Bedarf auch die Käferschule

Diese temporären Klassen ermöglichen eine schnelle Reaktion auf Jahrgangsspitzen, ohne dauerhaft neue Flächen schaffen zu müssen.

Derzeit setzt die Stadt vor allem auf die sogenannte Modulbauweise, bei der Gebäude aus vorgefertigten, standardisierten Raummodulen bestehen. Diese Bauweise kommt beispielsweise bei der Erweiterung der Hauptschule Fallersleben zum Einsatz. Ferner setzt die Stadt auch auf die Optimierung bestehender Flächen.

Um zusätzliche Neubauten möglichst zu vermeiden, werden vorhandene Gebäude umfassend geprüft und neu organisiert. Dazu gehören:

■ Multifunktionale Räume, die sowohl für Unterricht als auch für den Ganztag genutzt werden können

■ Flexible Raumkonzepte und eine optimierte Auslastung

■ Multifunktionale Mensen, die Unterrichts-, Ganztags- und Mensabetrieb kombinieren können.

Trotz der angespannten Finanzlage hält die Stadt Wolfsburg an ihrem Kurs fest, in Bildung zu investieren. Dabei wird jede Maßnahme auf ihre Wirtschaftlichkeit geprüft und im Sinne einer soliden Haushaltsführung umgesetzt. Denn die Stadt behält neben dem Bildungsauftrag auch die finanzielle Gesamtverantwortung im Blick.

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