Zwanzig Jahre nach seiner Eröffnung gönnt sich das Wolfsburger Science Center Phaeno eine große Verjüngungskur. Zum runden Geburtstag wird die rund 9000 Quadratmeter große Experimentierlandschaft umfassend modernisiert. Nach rund 4,8 Millionen Besucher haben viele Stationen sichtbare Gebrauchsspuren und brauchen nun eine gründliche Auffrischung.
Seit dem 27. Oktober bleiben die Türen des Hauses geschlossen. Bis zum 12. Dezember wird im Inneren überall gewerkelt. Die Wiedereröffnung ist für den 13. Dezember geplant. Dann soll das Publikum das Phaeno in neuer Optik erleben. Neben frischen Farben, die den klaren Linien aus Glas, Beton und Metall mehr Wärme geben, entstehen linkshänderfreundliche Bedienflächen. Zudem holt das Team Schätze aus dem Außenlager, wo etwa 200 Exponate lagern. Einige davon kehren nun zurück auf die Fläche, ergänzt durch ganz neue Stationen.
Am Fuß einer Rampe entsteht ein neuer Bereich, der sich mit Klima und Nachhaltigkeit beschäftigt. Dabei verfolgt das Phaeno bewusst einen Upcycling-Ansatz: Ausgemusterte Möbel und ältere Exponate bekommen ein zweites Leben und werden kreativ in die Gestaltung eingebunden.
In der vergangenen Woche war das Präsidium des Phaeno vor Ort. Während der Sitzung nahm sich das Gremium Zeit, die Großbaustelle zu besichtigen. Die Mitglieder zeigten sich beeindruckt von den raschen Fortschritten. Überall herrscht Betrieb. Exponate treffen ein, neue Sitzelemente werden montiert und mehrere große Installationen entstehen mithilfe von Steigern und Industriekletterern.
Ein Höhepunkt der Modernisierung ist der neue Ames-Raum. Die Einrichtung wird durch eine Spende des Freundeskreises möglich, der dafür 60.000 Euro zur Verfügung stellte. Es handelt sich um die größte Einzelspende seit Gründung des Science Centers im Jahr 2005. Die optische Täuschung, bei der Besucher scheinbar ihre Größe verändern, ist am 13. und 14. Dezember beim Jubiläumsfest mit Tagen der offenen Tür erstmals zu erleben.
Wolfsburgs Oberbürgermeister Dennis Weilmann, zugleich Präsident der Phaeno Stiftung, sieht in den Arbeiten einen wichtigen Schritt für die Zukunft des Hauses. Er sagte, die Maßnahmen stärkten das Science Center langfristig. „Parallel bereiten wir das Jubiläum vor, das die große Bedeutung des Hauses für Wolfsburg hervorhebt. Die Besucherinnen und Besucher können sich schon jetzt auf eine spannende Wiedereröffnung mit neuen, eindrucksvollen Erlebnissen freuen. Das Phaeno bleibt ein zentraler Ort der Bildung, Innovation und Inspiration für unsere Stadt“, so Weilmann.
Michel Junge, CEO des Phaeno, betonte, dass das Haus mit dem Umbau in seine nächste Phase starte. Die Grundidee bleibe dabei erhalten. „Im Mittelpunkt aller Exponate stehen weiterhin die eigenen Aha-Erlebnisse durch Ausprobieren, Mitmachen und Staunen.“
CFO Jana Handrick hob die Wichtigkeit verlässlicher Partner hervor: „Dass wir den Ames-Raum zur Neueröffnung realisieren konnten, verdanken wir dem Freundeskreis. Dieses Engagement zeigt, wie wichtig Partnerschaft und Vertrauen für die Weiterentwicklung des phaeno sind.“
Claudius Colsmann, Vorstandsvorsitzender des Freundeskreises, erklärte, der Verein begleite das Phaeno seit vielen Jahren mit großer Verbundenheit. Zum Jubiläum freue man sich besonders, die Realisierung des neuen Exponats zu ermöglichen. Der Ames-Raum richte sich an Kinder, Jugendliche und Erwachsene und sei ein Beitrag zur Zukunft des Science Centers. Man blicke gespannt auf kommende Projekte.
Bis zur Wiedereröffnung bleibt eine Wochen. Das Team arbeitet mit Hochdruck daran, die Ausstellung rechtzeitig fit zu machen. Wenn sich am 13. Dezember die Türen wieder öffnen, wird das Publikum ein Phaeno erleben, das seine Stärken bewahrt hat und dennoch spürbar erneuert ist. Ein Jubiläum, das nicht nur zurückschaut, sondern den Blick nach vorn richtet.