Neue Online-Selbsthilfegruppe für betroffene Mütter
Der Paritätische Wolfsburg begleitet neues Angebot für Familien nach sexualisierter Gewalt

Austausch und Hilfe: Die neue Online-Gruppe bietet Müttern einen geschützten Raum für Austausch und Unterstützung (Symbolbild).Foto: Zacharie Scheurer
Wolfsburg. Die Selbsthilfekontaktstelle des Paritätischen Wolfsburg begleitet seit Kurzem eine neue Online-Selbsthilfegruppe des Vereins Netzwerk Mutterschutz e. V. Die neu gegründete Online-Selbsthilfegruppe richtet sich an Mütter, deren Kinder sexualisierte Gewalt erlebt haben.

Damit wird ein geschützter Raum in Wolfsburg geschaffen, der für Austausch, Entlastung, Stärkung und Zugehörigkeit sorgen möchte. Dabei sind alle Teilnehmerinnen selbst betroffene Mütter.

Die Initiative dazu kam direkt von der Gruppe selbst: „Die Selbsthilfegruppe ist auf uns zugekommen, mit der Bitte, in unsere Datenbank aufgenommen zu werden und zu kooperieren“, erzählt Axel Pieper, Diplom-Sozialpädagoge und systemischer Therapeut der Selbsthilfekontaktstelle Wolfsburg.

Die Gruppe trifft sich jeden Donnerstag von 19 bis 21 Uhr online über Zoom. Zuvor ist eine Anmeldung über Whatsapp oder Signal unter: 0160 96411078 erforderlich.

Der Paritätische Wolfsburg ist Selbsthilfekontaktstelle und bietet allen Selbsthilfegruppen vielfältige Hilfen an – von Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung bis hin zu Beratung, Workshops und Fortbildungen. „Jede Gruppe entscheidet, welche der Angebote hilfreich für die Gruppe sind“, erläutert Pieper.

Dabei habe jede Selbsthilfegruppe, egal ob virtuell oder in Präsenz, ihre eigene Vorgehensweise. „Die Zusammenarbeit mit der neuen Online-Gruppe steht noch am Anfang. In der Regel findet zu Beginn eine Befindlichkeitsrunde statt. Anschließend werden Themen gesammelt und besprochen. Am Ende gibt es noch eine Abschlussrunde“, so Pieper. Bei Bedarf unterstützt die Kontaktstelle zudem bei der Entwicklung von Gruppenregeln und einer tragfähigen Struktur.

Wie viele Mütter aus Wolfsburg und Umgebung das neue Angebot bereits nutzen oder künftig nutzen werden, lasse sich noch nicht absehen. Der aktuelle Pressebericht sei der erste Schritt, um Betroffene auf das Angebot aufmerksam zu machen: „Wir hoffen, dass der Artikel viele Betroffene erreicht, die das niedrigschwellige Hilfsangebot annehmen“, betont Pieper.

Aus seiner Sicht tragen vor allem mehr niedrigschwellige Angebote und umfassende Aufklärung dazu bei, Familien frühzeitig zu erreichen. „Ausbau von Anlaufstellen der Betroffenen, wie o.g. Beratungsstellen und auch der Selbsthilfegruppen. Dann Aufklärung und Öffentlichkeitsarbeit durch Info-Stände, Flyer, Presseartikel etc.“, fasst er zusammen. Eine weitere Anlaufstelle für betroffene Familien im Wolfsburg ist die Beratungsstelle Balance/Dialog e. V.

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